Radiokolleg

Die Kunst des Zauberns (1)

Mehr als nur Taschenspielerei

Die zersägte Jungfrau, die Flucht aus dem Wassertank, Gedankenlesen und Levitation: das Unmögliche in Frage zu stellen, ist der Appeal der Zauberkunst. Und das bereits seit mehr als 3000 Jahren, wie ein altägyptischer Papyrus mit einem Bericht über eine Zaubervorführung zeigt.

Die Zauberei ist eine alte Branche der darstellenden Kunst. Doch nicht beim bühnenfüllenden Kunststück sind die Anfänge zu finden, sondern in einem Werk des Malers Hieronymus Bosch. Sein Ölgemälde "Der Gaukler" zeigt ein aus der Antike bekanntes Kunststück: Das Becherspiel - Kugel oder Bälle, die unter Bechern verschwinden, den Platz wechseln und an anderer Stelle wieder zum Vorschein kommen. Auch Pieter Bruegel der Ältere hat das Becherspiel in einem Stich verewigt. Begleitet wird das Kunststück mit dem Wink eines Zauberstabs und mithilfe eines Zauberspruchs. Nicht Hokuspokus, denn hinter dieser heute so gängigen Phrase versteckt sich der Bühnenname Hocus Pocus des britischen Zauberkünstlers William Vincent aus dem frühen 17. Jahrhundert. So wie die Zauberformel oder das Becherspiel heute noch in der einen oder anderen Art in der Trickkiste der Zauberei zu finden sind, verweisen ebenso andere Elemente auf die Geschichte dieser Kunstform. Auch eine enge Verbindung zum Okkultismus begleitet die Zauberkunst, die Geister und sogar den Teufel auf die Bühne geholt hat.

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  • Barbara Volfing