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Taylor Swift - Eine US-Super-Popstar-Antiheldin (1)

Miss Americana: Making-Of einer Antiheldin

Taylor Swift sprengt Superlative. Keine andere Musikerin produziert so viele Schlagzeilen, so viel Rauschen im Netz, so viele Streams, Symposien und Spekulationen. Ein US-Magazin nannte sie einen popkulturellen Rohrschach-Test. Sag mir, wie du es mit Taylor Swift hältst und ich sage dir, was für ein Mensch du bist. Kurz bevor ihre Eras-Tour in Wien Halt macht, blickt Stefan Niederwieser ins Spiegelbild des Pop-Diskurses rund um den größten Star der Gegenwart.

Taylor Swift wurde zuerst zum Star im Country-Pop - nach den Anschlägen vom Elften September in den USA jahrelang ein Genre mit nationalistischen und traditionellen Werten. Disney und Casting-Show-Stars propagierten damals Treue und Enthaltsamkeit. In diesem Umfeld wurde Taylor Swift zur Herrin im eigenen Gefühlshaushalt mit Songs für jede Lebenslage. Als Country dann in den Hintergrund trat, mutierte die Sängerin in ihren Songs zur Antiheldin. Zweimal musste sie sich neu erfinden, einmal stand ihre Glaubwürdigkeit in einer Tabloid-Geschichte auf dem Spiel, ein anderes Mal verlor sie die Rechte an ihren eigenen Aufnahmen. Sie positionierte sich schließlich doch noch auf der Seite ihrer LGBTQ-Fans. Und die wohl größte Konstante in den Jahren am Weg zum amerikanischen Traum: harte Arbeit, sehr viel harte Arbeit.

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  • Stefan Niederwieser