Vorgestellt

Telemann, der Schrittmacher der Stilvermischung

Vielfältige Orchestermusik und eine dramatische Kantate.

Georg Philipp Telemann stand viel zu lange im Schatten seiner Zeitgenossen Bach und Händel. Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Schließlich war der zu seiner Zeit sehr erfolgreiche Telemann ein Meister aller Klassen, was die europäische Tonkunst angeht. Er hatte offene Ohren für alles Neue und Gute.
Eine schier unglaubliche Vielfalt in seine Werke verpackend, verfügte Telemann gleichzeitig über einen deutlich individuellen Stil. Zu dessen Merkmalen gehören eine Hand fürs Tänzerische und, wenn es um langsame Sätze ging, ein geniales Talent für fließende, geradezu trance-artige ostinate Klang-Ideen. Peter Huth nennt den Komponisten im CD-Beipacktext einen "Schrittmacher der Stilvermischung"! (Ab und zu gehören die Booklet-Verfasser:innen vor den Vorhang!)
Es spielt hier die Akademie für Alte Musik Berlin, ein Orchester, das sich schon seit Jahren dem Werk Telemanns annimmt. Christina Landshamer wirft sich für eine Kantate ins Zeug der antiken Mythen.
Als Fußnote freilich hören wir dann noch ein echtes Pionier-Ensemble: Vor fast 60 Jahren war Nikolaus Harnoncourt bereits mit großer Leidenschaft in Sachen Telemann unterwegs, nahm einige LPs auf und versteckte in ihnen ein - damals wahrscheinlich völlig unbekanntes - Juwel. Diesen Schatz suchend, finden wir ein Konzert für vier Violinen in G-Dur ohne Bass.

Service

Aktuelle Aufnahmen:
Telemann
Ino & late Works
Christina Landshamer
Akademie für Alte Musik Berlin
Bernhard Forck
Pentatone 2024

Telemann, Vier Doppelkonzerte
Concentus Musicus Wien
Teldec 2435432

Sendereihe

Gestaltung