Radiokolleg

Die Kunst des Zauberns (4)

Las Vegas? Close-up!

Bühnenwürdige Illusionen und Spezialeffekte wie bei den Shows von David Copperfield oder Thommy Ten und Amélie van Tass sind Publikumsmagneten. Nicht nur in Las Vegas, auch wenn in der Wüstenmetropole Nevadas schon seit 1947 die Zauberkunst eine Bühne hat. Auf Tourneen dürfen diese Showelemente keinesfalls fehlen. Eine Gemeinsamkeit mit frühen Jahrmarkt- und Vaudeville-Darbietungen, in denen das Magische mit ähnlich aufregenden Bühnen-Acts und Schauspiel umrahmt wurde. Welche Elemente in der Inszenierung einer Show zur Anwendung kommen, ist eine Frage des Stils und der Lokalität. Der berühmte Wiener Zauberkünstler Johann Nepumuk Hofzinser hat 1855 zu seiner Stunde der Täuschung in den privaten Salon eingeladen. Vor kleinem Publikum hat er seine Zauberkunst - spezialisiert auf Spielkarten - zum Besten gegeben. Mit noch geringerem Equipment haben die sogenannten Reisetaschen-Unterhalter gearbeitet: alles, was sie für ihre abendfüllende Aufführung benötigten, passte in einen Koffer. Zauberei hautnah erleben, das ermöglicht heute die Close-up Magie. Diese Mischung aus Fingerfertigkeit und Performance hautnah am Publikum ist en vogue: in der Straßenkunst oder beim Dinner-Event. Zwischen Showbühne und Esstisch folgt die Zauberkunst auch hier den Spuren ihrer Vergangenheit.

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  • Barbara Volfing