Dimensionen

Quo vadis, Kuba? (3)

Das koloniale Erbe, die ungerechte Weltwirtschaftsordnung zwischen globalem Norden und globalem Süden sowie die jahrzehntelange Wirtschaftsblockade der USA sind mit Sicherheit wesentliche Faktoren dafür, dass sich die kubanische Gesellschaft seit geraumer Zeit in einer tiefen Krise befindet. Doch die kubanische Führung hat seit ihren Anfängen auf ökonomischem Gebiet selbst grobe Fehler begangen. Die Regierung gesteht diese Fehler heute zwar zum Teil ein, ist aber kaum in der Lage, Alternativen zu entwickeln. Wenn die kubanische Revolution mit derselben Ernsthaftigkeit und Energie am Aufbau ihrer ökonomischen Grundlagen gearbeitet hätte wie an ihrem für den globalen Süden vorbildlichen Gesundheits- und Bildungssystem, an ihrer kulturellen Infrastruktur oder an ihren globalen Solidaritätseinsätzen, so könnte das Land heute entschieden besser dastehen. Doch vor dem Hintergrund der anhaltenden Wirtschaftskrise mehrt sich der Unmut - und so kam es nach den großen Demonstrationen von 2021 auf der größten Karibikinsel auch dieses Jahr wieder zu einer Protestwelle.

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  • Alexander Behr