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Reis und Globale Ernährungssicherheit

Gentech oder alte Sorten?

Die Ankündigung eines Golden Rice im Jahr 2000 sorgte für viel Hoffnung, die globale Ernährungssicherheit für das 21. Jahrhundert in den Schwellenländern zu erreichen. Kritiker der gentechnisch veränderten Reissorte mit erhöhter Menge an Beta-Carotin, Provitamin A, zweifelten damals schon an der Wirksamkeit der Züchtung. Die Philippinen erlaubten 2021 erstmals den unbeschränkten, kommerziellen Anbau von Goldenem Reis, nachdem das Philippine Rice Research Institute nach einer Prüfung den Reis als biologisch sicher einstufte. Mit Verweis auf das Vorsorgeprinzip wurde die Genehmigung am 17. April 2024 von einem philippinischen Gericht widerrufen.

Dessen ungeachtet, werden heute weiterhin Feldforschungen zum Goldenen Reis unter anderem in den USA, Vietnam und den Philippinen durchgeführt, die private Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung ist der größte Geldgeber. Eine Weiterführung ist das Projekt ProVitaMinRice, welches sich darum bemüht, den Goldenen Reis mit weiteren lebenswichtigen Mikronährstoffen anzureichern.

Demgegenüber versuchen NGOs wie die Slow-Food-Bewegung alte, historische Reissorten wiederzubeleben. Die einen sind besonders nährstoffreich, die anderen können Überschwemmungen, Dürren oder anderen Katastrophen trotzen: Viele alte Reissorten sind hochinteressant - und fast vergessen.

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