Gedanken

Sylvie Rohrer - Schauspielerin

"Innere und äußere Verwandlungen begegnen mir ständig im Leben und auf der Bühne". Sich andauernd zu verwandeln ist für Sylvie Rohrer Teil des Berufes. Darauf sensibilisiert, begegnet sie auch Verwandlungen im Alltagsleben mit wachem Auge.

Ein essenzieller Bestandteil der Arbeit für Schauspieler:innen ist die ewige Suche nach Verwandlung und Wahrhaftigkeit. So auch für Sylvie Rohrer, die seit fast zwanzig Jahren dem Ensemble des Burgtheaters Wien angehört. Am 8. Dezember ist die gebürtige Bernerin bei der Uraufführung der Oper "Die Weiden" des österreichischen Komponisten Johannes Maria Staud an der Wiener Staatsoper zu erleben. "Als Schauspielerin trainiere ich die Offenheit zur Verwandlung", sagt Sylvie Rohrer, "wo beginnt sie, wann findet sie statt und wodurch? Wie lässt sich dieser Vorgang beschreiben?"

Wenn aus einem Frosch ein Prinz wird, die Nymphe Daphne - vor Gott Apoll fliehend - sich in einen Lorbeerbaum verwandelt, Gottvater Jupiter die verschiedensten Tiergestalten annimmt, um sich einer seiner Angebeteten zu nähern oder der Tuchhändler Gregor Samsa am Morgen als Käfer erwacht ... Die Literatur ist voller Verwandlungen: Figuren verwandeln sich, sei es in Tiere, gelegentlich auch in Pflanzen, in das andere Geschlecht, vielleicht auch in Gegenstände.

Verwandlungen stehen für den berühmten Zauberlehrling Harry Potter schon ab der ersten Klasse auf dem Stundenplan. Aber die größte Verwandlerin aller Dinge, die Natur, benötigt weder Zauberspruch noch Zauberstab: Pflanzen und Tiere nehmen im Laufe ihres Lebens ständig neue Erscheinungsformen an, ja sogar Steine und Gestirne wandeln sich. Selbst wir Menschen sind wahre Verwandlungskünstler, nicht nur im Fasching. Jeder von uns trägt seine unterschiedlichen Lebensmasken; davon ist Sylvie Rohrer, die heuer ihren 50. Geburtstag gefeiert hat, überzeugt. In der heutigen "Gedanken"-Sendung betrachtet sie den Themenkomplex Verwandlung aus den verschiedensten Perspektiven.

Sendereihe

Gestaltung

  • Gerhard Hafner