Literatur in Ö1

"Das ganze moderne Reisewesen"

Reiseberichte von Theodor Fontane

"Das Reisen hat seine Gefahren wie alles andere; wer sie nicht mit in den Kauf nehmen will, muss zu Hause bleiben oder die große Linie halten. Alles Beste aber, wie überall im Leben, liegt jenseits der großen Straße", das schrieb Theodor Fontane, einer der großen deutschen Erzähler des 19. Jahrhunderts. Erst mit 30 Jahren entschloss er sich als Schriftsteller zu arbeiten. Er schrieb neben Gedichten und Novellen für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften Reiseberichte auch in Form von Tagebüchern, die unter dem Titel "Wanderungen" veröffentlicht wurden.
Mitte des 19. Jahrhunderts war das Reisen noch beschwerlich und nur wenigen Menschen möglich - Reiseberichte erzielten deshalb große Aufmerksamkeit.
Ironische Gesellschaftskritik und Humor finden sich bei Fontane ebenso wie überraschend banale Vorurteile und Klischees. Positiv formuliert könnte man sagen, Fontane hat den Zeitgeist literarisch und publizistisch gespiegelt. Von einer Reise nach Venedig, so Fontane, sei er "preußischer denn je" zurückgekommen.
Unter dem Titel "Das ganze moderne Reisewesen" liest Elisabeth Orth Ausschnitte aus Reiseberichten von Theodor Fontane u.a. über Bayreuth, Berlin, London, Kopenhagen und Venedig.
Zusammenstellung: Claudia Kaufmann-Freßner und Thomas Paul Egger. Musik: Cesar Cui.

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