Erich Hackl

DIOGENES VERLAG/MAURICE HAAS

Radiogeschichten

Erich Hackl, "Abschied von Sidonie"

"Abschied von Sidonie" von Erich Hackl (Ausschnitt). Es liest Cornelius Obonya.

Die Erzählung "Abschied von Sidonie" (erschienen 1989) war nach Erich Hackls vielbesprochenem Debüt "Auroras Anlaß" ein weiteres Buch, das sich mit einer Lebensgeschichte, basierend auf aufwändigen Archivrecherchen, beschäftigte. Bei Recherchen für ein Radiofeature über das Jahr 1934 stieß der Autor auf den Fall Sidonie, aus dem Material wurde eine Erzählung und später ein Drehbuch, das von Karin Brandauer verfilmt wurde.

Das Romamädchen Sidonie Adlersburg wird 1933 vor dem Krankenhaus in Steyr weggelegt und von der Familie Breirather als Pflegekind angenommen. Trotz aller Bemühungen kann die Familie nicht verhindern, dass das Mädchen 1943 vom Amt zu seiner Mutter überstellt wird und mit einem der letzten Transporte nach Auschwitz kommt.

Der Autor und Übersetzer Erich Hackl, 1954 in Steyr geboren, sieht sich in seinem Buch, das in lakonischer Sprache Originaltexte aus Dokumenten mit fiktionalen, aber immer auf Zeitzeugengespräche gestützten Dialogen verbindet, als Chronist. In knapper, genauer, aber auch feinfühliger Sprache schildert er - in der literarischen Tradition Heinrich von Kleists stehend - einen Einzelfall ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Die Erzählung wurde in viele Sprachen übersetzt und in Österreich bald zur Schullektüre. Erich Hackl wurde für sein Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem "Theodor Kramer Preis" für Schreiben im Widerstand und Exil (2020), dem "Menschenrechtspreis des Landes Oberösterreich" (2017) und 2015 mit dem Übersetzerpreis "Translatio" für sein Lebenswerk als Übersetzer von spanischer und insbesondere lateinamerikanischer Literatur.

Service

Erich Hackl, "Abschied von Sidonie", Erzählung, Diogenes Verlag

Sendereihe

Gestaltung

  • Stefanie Zussner

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