Kishon und die beste Ehefrau von allen

24. August 2024, 06:57

Ephraim Kishon, dessen Geburtstag sich gestern zum 100. Mal gejährt hätte, war dreimal verheiratet. Nach seiner Scheidung von Eva, geborene Klamer, mit der er den Sohn Rafi hatte, heiratete er 1959 die Pianistin Sara Lipovitz. Mit ihr lebte er bis zu ihrem Tod im März 2002 in einem Vorort von Tel Aviv. Der Ehe entstammen zwei Kinder, Amir und Ranana, die häufig in seinen Satiren auftauchen.

Dem deutschsprachigen Publikum ist Sara als "die beste Ehefrau von allen" in geradezu sprichwörtlicher Erinnerung. In unzähligen Satiren spielt sie eine tragende Rolle. 1996 schrieb sie als Antwort auf seine Geschichten "Mein geliebter Lügner". Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an ihren Mann und gibt einen vorsichtigen Einblick in eine Ehe, die auf gegenseitigem Respekt beruht, nicht unbedingt auf ehelicher Treue. In Interviews gibt sich die Pianistin und Galeristin selbstironisch und humorvoll: Wie schlecht sie koche, betont sie immer wieder, erwähnt erfrischend offen, dass ihr jede Geduld für kleine Kinder fehlt und sie es deshalb als Segen empfand, ein Kindermädchen zu haben. Und sie gesteht freimütig, sich liften zu lassen und das Altern zu hassen.

Doch mehr noch erfährt man über sie von ihrem Mann, von seinen ganz privaten Seiten, den Schrullen und Eigentümlichkeiten des konservativen Eigenbrötlers und Feindes von größeren Gesellschaften. Da ist die Rede vom Knoblauch als Glücksbringer, von gehorteten Süßigkeiten und der Angst vor dem Lauten und Schrillen. Warum sie nach so vielen Ehejahren noch immer bei ihrem Mann bleibe, wurde Sara Kishon einmal in einem Interview gefragt. "Weil ich seinen Humor schätze", war ihre Antwort. Seine Antwort auf die gleiche Frage lautet unumwunden: "Ich liebe sie."

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