Illustration des Sterns Beteigeuze.

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Radiogeschichten

Von der Anziehung eines Riesensterns

"Beteigeuze" von Barbara Zeman. Es liest Michou Friesz

Beteigeuze, ein rubinroter Riesenstern im Sternbild Orion, übt auf Theresa Neges eine mächtige Anziehung aus. Die junge Frau fühlt sich Beteigeuze verbunden, vergleicht sein veränderliches Leuchten mit ihrem eigenen Wesen, das manchmal hell, manchmal finster strahlt. Theresa Neges lebt mit ihrem Freund Josef in Wien, in einer kleinen Wohnung, deren Wände blau gestrichen sind. Immer nur für eine kurze Zeitspanne arbeitet sie in Cafés und Restaurants. Sie streift durch Wien, am Grund eines Hallenbads übt sie sich im Luftanhalten, mäandert in Gedanken durch ihre Familiengeschichte und das Weltall.

Barbara Zeman erschafft mit der Figur der Theresa Neges einen Charakter, der sich in der Gratwanderung zwischen Verstiegenheit und Klarheit einer herkömmlichen Einordnung entzieht. In scheinbar mühelosem Ton begleitet sie die Lesenden in die zerklüftete Innenwelt ihrer Protagonistin, in der Details des täglichen Lebens ebenso viel wiegen wie ein sehnsüchtiger Blick ins Universum.

Barbara Zeman, Jahrgang 1981, wuchs im Burgenland auf. 2012 erhielt sie den Wartholzpreis, 2019 erschien ihr Debutroman "Immerjahn". Zeman war 2022 zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur geladen. Mit Robert Stadlober gründete sie zu Beginn der Corona-Pandemie die Literaturshow, "Der großartige Zeman-Stadlober-Leseklub". Die Autorin lebt in Wien.

Service

Aus: Barbara Zeman, "Beteigeuze", dtv 2024

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