Contra - Kabarett und Comedy

Schwarz auf weiß: Die Tagespresse Live

Fritz Jergitsch, Gründer und Mastermind von "Die Tagespresse", plaudert aus dem Nähkästchen seines Online-Satire-Portals.

Die Liste der Auszeichnungen, die Fritz Jergitsch seit der Gründung seiner Satire-Website "Die Tagespresse" vor 11 Jahren erhalten hat, ist beeindruckend: Nach 2014 wurde er im Vorjahr zum zweiten Mal von der Jury des "Österreichischen Kabarettpreis" mit dem Sonderpreis für Satire ausgezeichnet. Und bereits vier Mal ist er in dieser kurzen Zeitspanne in der Kategorie "Unterhaltung" als Journalist des Jahres ausgezeichnet worden. Das verdeutlicht, dass seine Arbeit keineswegs nur als humoristische Bereicherung geschätzt wird, sondern auch als publizistische Aufklärung.
Eine Einschätzung, die nicht von ungefähr kommt: Nachdem die Austria-Presse-Agentur 2021 eine von der Tagespresse lancierte Meldung - inklusive einer Fake-Website - über eine angebliche Kandidatur von Frank Stronach bei der bevorstehenden Bundespräsidentenwahl verbreitet hatte, rief deren Chefredakteur Johannes Bruckenberger alle Medien dazu auf, "angesichts grassierender Desinformation ihre Standards zu hinterfragen und nachzuschärfen".

Vordergründig sind die Tagespresse-Artikel natürlich lustig, schamlos, spöttisch, höhnisch und böse. Unterschwellig sind sie aber stets scharfsinnige Mediensatiren, die den Finger in die Wunden unserer immer mehr von Social Media und Algorithmen gesteuerten Informationsvermittlung legt. Es gilt, ein Problembewusstsein zu schaffen. Dass die Artikel der Tagespresse immer wieder - unkontrolliert - für wahr gehalten werden, liegt zweifellos auch an den Unglaublichkeiten unserer Realität. Als die frühere Parteichefin der Grünen Eva Glawischnig 2018 zum Glücksspielkonzern Novomatic wechselte, sah die sonst vor keiner Überspitzung zurückschreckende Tagespresse keine andere Möglichkeit, als die offizielle Agenturmeldung unverändert zu übernehmen. So geht Realsatire.

Nach diversen Tagespresse-Bühnenshows im Wiener Rabenhof ("Die Tagespresse Show", "Schwarz-Blau unzensuriert", "Die Tagespresse History - Eine kurze Geschichte der Österreichheit") und der TV-Serie "Die Tagespresse aktuell", an denen Fritz Jergitsch stets nur im Hintergrund mitwirkte, stellt er sich nun seit dem Frühjahr - ganz entgegen seiner Gewohnheit - selbst auf die Bühne, um sein mit über 10.000 zahlenden Abonnenten erfolgreiches Satire-Projekt zu (re)präsentieren. In seiner Solo-Show "Die Tagespresse Live" liest er nicht nur besonders kuriose und aktuelle Artikel vor, sondern erzählt auch die originelle Gründungsgeschichte und andere amüsante Anekdoten, die sich hinter den Kulissen abgespielt haben.

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