Slavko Ninic

ORF/URSULA BURKERT

Gedanken

Slavko Ninic & 35 Jahre Wiener Tschuschenkapelle

Miteinander und nicht gegeneinander - Slavko Ninic der Gründer der Wiener Tschuschenkapelle über die wohltuende Wirkung von Musik

"Ich denke, dass die Musik bewirkt, dass sich die Menschen näherkommen und auch Freunde werden können. Das ist genug. Weltverbesserungs-Ansprüche haben wir nicht."
Mehr als ein halbes Leben widmet sich der 1954 im kroatischen Komlitinci geborene Slavko Ninic der Verständigung zwischen den Kulturen, mit besonderem Augenmerk auf Österreich und den Balkanländern. Ursprünglich hatte er in Zagreb Soziologie studiert, 1979 in Wien sein Studium als Gerichtsdolmetscher für Kroatisch, Serbisch und Bosnisch abgeschlossen und daneben immer schon als Autodidakt musiziert. Viele Jahre arbeitete er in der Gastarbeiterberatungsstelle und war Gerichtsdolmetsch.

1989 gründete Slavko Ninic gemeinsam mit Franz Fellner und Christoph Petschina die Wiener Tschuschenkapelle, deren Besetzung sich seit 1989 mehrfach veränderte. Seit 22 Jahren sind neben Sänger und Gitarrist Slavko Ninic auch der Akkordeonist Mitke Sarlandziev, Hidan Mamudov (Klarinette), Maria Petrova an den percussions und Jovan Torbica am Bass mit von der Partie. Das Repertoire der Wiener Tschuschenkapelle setzt sich - so die Auskunft auf der Homepage - aus "traditionellen und selbstkomponierten Liedern der Balkanländer, Serenaden des Mittelmeeres, türkisch-arabisch-orientalen Weisen, griechischem Rembetiko, der bosnischen Sevdalinka und vielem mehr zusammen. Neben Ausflügen ins Wienerlied, wird auch mit Gipsy-Jazz experimentiert."

Slavko Ninic geht es stets um ein gelingendes Miteinander - im musikalischen, aber auch gesellschaftlichen Bereich. Er ist zu einer wichtigen Stimme gegen Diskriminierung und Ausgrenzung geworden. Willy Resetarits sagte "Der Herr Ninic ist ein Aufklärer, ein Verbinder, aber nie ein Schleimer. Ein Weltbürger als Wiener mit kroatischen Wurzeln."

Das einstige Schimpfwort Tschusch" ist längst schon zu einem Synonym für einen guten Musiker geworden", meint Bandleader Slavko Ninic, der auch viele Musikstücke komponiert und arrangiert. Die Wiener Tschuschenkapelle ist für ihre musikalische Originalität und Spielfreude bekannt, u.a. ist sie mit ihren alljährlichen Neujahrskonzerten nicht mehr aus der österreichischen Musikszene wegzudenken. Viele Cds entstanden und wurden ausgezeichnet, zum Beispiel die CD "live.und davon" mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik.

Am 13. September 2024 ist anlässlich von 35 Jahren Wiener Tschuschenkapelle im Theater im Park ein ganz besonderes Konzert geplant: Für dieses Jubiläum sind alle ehemaligen Mitglieder der Wiener Tschuschenkapelle eingeladen: Franz Fellner, Metin Meto, Christian Gruber-Ruesz, Christoph Petschina, Shkelzen Doli, Adula Ibn Quadr, Haydar Sari, Krzysztof Dobrek, Martin Lubenov, Aleksandar Stojic, Alfred Stütz, Peter Strutzenberger, Sascha Shevtchenko.

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