Im Fokus - Religion und Ethik

Neue Codes, alter Hass

Mit diesem Thema im Fokus: Neue Abkürzungen, Moden und Zeichen als Alternative zu verbotenen Erkennungsmerkmalen

Die Zahl 88, eine Hand zu einem Tierkopf geformt, schwarze Poloshirts mit gelbem Kragen und ein grüner Vogel als Profilbild. Neue Abkürzungen und äußere Merkmale kommen in extremistischen Gruppen als Alternativen zu bereits verbotenen Erkennungsmerkmalen immer wieder auf. Einerseits geben sich Mitglieder durch Codes, Symbole und bestimmte Mode untereinander zu erkennen. Andererseits tragen sie ihre Gesinnung so in die breitere Öffentlichkeit, ohne mit denselben Konsequenzen rechnen zu müssen, die bei gesetzlich verbotenen Zeichen und Aktionen folgen können.

Mittlerweile spielen diese Codes online eine große Rolle. Auf Social Media-Accounts von Personen, die Erinnerungsarbeit zum Holocaust betreiben, füllen sich die Kommentarspalten mit Zahlen- oder Buchstabenfolgen aus rechtsextremistischen Milieus. Ein grüner Vogel wird von Anhängerinnen und Anhängern des dschihadistischen Salafismus als Profilbild verwendet. Er soll die Seelen von Märtyrern im Paradies symbolisieren. Auch scheinbar niedliche Emojis werden in sozialen Medien dafür verwendet, einschlägige Ideologien zu repräsentieren. Außerhalb der digitalen Welt stehen Modelabels immer wieder vor der Herausforderung, dass extremistische Gruppierungen sich ihre Produkte zu eigen machen und damit eine ungewollte Assoziation an ihre Marke knüpfen. Für einige von ihnen wie Fred Perry oder Lonsdale bedeutet das jahrelange Marketingkampagnen, die im besten Fall zu einem erneuten Imagewandel führen sollen.

"Im Fokus" hat sich umgehört, wie betroffene Firmen oder Einzelpersonen mit der Einnahme ihrer Produkte oder Social Media-Accounts von extremistischen Gruppen umgehen. Auch wie rechtlich mit neuen Symbolen von menschen- und demokratiefeindlichen Bewegungen umgegangen werden kann und was es für eine Gesellschaft bedeutet, wenn durch immer neu entstehende Codes Hassideologien in der Öffentlichkeit allgegenwärtig bleiben. - Gestaltung: Amelie Szatecsny

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