Im Gespräch

Jeehye Kim, Kunsthistorikerin und Fotografin

"Fremdheit als Forschungsprinzip"
Judith Brandner im Gespräch mit der Kunsthistorikerin und Fotografin Jeehye Kim

Es ist der koloniale Blick auf den Forschungsgegenstand Mensch, der die südkoreanische Forscherin Jeehye Kim interessiert. Bilder, die das Verhältnis zwischen Betrachter und Betrachteten deutlich zum Ausdruck bringen: Kolonialherren und Kolonialisierte. Konkret untersucht Kim diesen wissenschaftlichen Rassismus anhand von Fotografien einer japanisch-anthropologischen Expedition aus dem Archiv des japanischen Generalgouvernements in Korea in den 1910er Jahren. Korea war von 1910 bis 1945 japanische Kolonie. "Anthropologische Fotografie als koloniale Bildstrategie" ist Kims aktuelles Dissertationsprojekt an der Paris Lodron Universität Salzburg (in deutscher Sprache).

Die 1987 in Seoul, Republik Korea, geborene Jeehye Kim hat in Korea und Deutschland Fotografie, Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaften studiert. Sie lebt seit 2009 Jahren in Berlin und hat derzeit ein Fellowship an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften/ifk in Wien. Erfahrungen von Fremdheit hat sie auch selbst als Koreanerin in Europa gemacht. Umgekehrt gebe es ein Gefühl von Fremdheit und Entfremdung, wenn sie Korea besuche - die Veränderungen dort gingen rasend schnell, erzählt Jeehye Kim im Gespräch mit Judith Brandner.

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