Radiokolleg

Tanzen und Gesundheit - Zwischen Freude, Benefits und Bodyshaming

Kinderballett und Tanzausbildungen für Kinder und Jugendliche

Menschen tanzen seit über 6000 Jahren: Erste Tanztechniken sind etwa 4.000 vor Christus entstanden. Auch über den antiken Philosophen Sokrates ist überliefert, er hätte als Greis noch die Tanzkunst erlernt, um seine "Geschmeidigkeit und Stärke" von Geist und Körpers zu erhalten. Tanzen ist als religiöses Ritual in vielen Gesellschaften fest verankert, Teil des Brauchtums und in der Darstellenden Kunst eine Gattung. Tanzen ist außerdem ein Sport und eine Möglichkeit zur Therapie. Das Radiokolleg untersucht, welche Tanzszenen jenseits des Leistungssport-Horizonts existieren und wie zeitgenössischer Tanz ohne Druck und Stress vermittelt wird.

Denkt man an Ballett, dann hat man viele Assoziationen und Bilder im Kopf: Berühmte Stücke wie Schwanensee von Tschaikowski. Zarte, perfekte Körper, die über die großen Opernbühnen tanzen, ja beinahe schweben. Die Ballettausbildung gilt als hart und intensiv. Wie auch in vielen anderen Hochleistungssportarten wird jahrelang mit viel Disziplin, Fleiß und Körpereinsatz auf große Karriereziele hingearbeitet.

Nicht selten las man in den vergangenen Jahren Negativschlagzeilen über Ballettausbildungen - auch hierzulande an der Wiener Staatsoper. Das Image der Tanzausbildung leidet unter solchen Skandalen. Viele Tanzpädagog:innen wehren sich jedoch gegen den verallgemeinernden Vorwurf, dass Kinderballett und Tanzausbildungen für Kinder und Jugendliche körperfeindlich und ungesund seien. Sie bekämpfen Relikte aus der Zeit der schwarzen Pädagogik, in der im Kinderballett mit Angst und Drill gearbeitet wurde. Es gibt viele sanfte und gesundheitsbezogene Wege, junge Menschen tänzerisch auszubilden. Pädagog:innen, die im zeitgenössischen Tanz tätig sind, möchten ein positives und diverses Körperbild vermitteln. Aktuell ist die das Thema "Psychische Gesundheit" besonders in den Fokus gerückt, sowohl im Kinderballett als auch in diversen Tanzausbildungen für Jugendliche. Dennoch ist Ballett ein Leistungssport, der Gefahren birgt: Überlastungsverletzungen, Ess- und Angststörungen etwa. Wie muss die Tanzausbildung gestaltet werden, um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern?
Gestaltung: Désirée Prammer

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