Sonja Rinofner-Kreidl

Niko Havranek

Im Fokus - Religion und Ethik

Warum wir Tugenden brauchen

Aktuell im Fokus: Religion in den Wahlprogrammen +++ Thema im Fokus: Warum wir Tugenden brauchen (und sie nichts mit Moralismus zu tun haben) - Die Philosophin Sonja Rinofner-Kreidl im Gespräch mit Johannes Kaup +++ Serie: Die Götter und das liebe Vieh - Alles über die Kuh

1. Aktuell im Fokus: Religion in den Wahlprogrammen

Österreich wählt am kommenden Sonntag einen neuen Nationalrat. Religion spielt dabei in den Wahlprogrammen der meisten Parteien kaum eine Rolle. Nur bei ÖVP und FPÖ finden sich Berührungspunkte zu Themen, die mit Christentum, Judentum und Islam in Verbindung stehen. Um Religion im engeren Sinn geht es dabei kaum, vielmehr um Religiöses als Teil der christlichen Kultur und um eine Abgrenzung zum Islam. Zurückweisung von Extremismus spielt bei allen Parlamentsparteien eine Rolle. Lisa Ganglbaur hat mit Vertreterinnen und Vertretern der Parlamentsparteien und mit der Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle über die Wahlprogramme gesprochen.

Im Studiogespräch mit Alexandra Mantler analysiert der Politikwissenschafter Christoph Novak die aktuellen Wahlprogramme - er forscht am Institut für Praktische Theologie der katholisch-theologischen Fakultät der Uni Wien u.a. mit den Schwerpunkten religiöse und soziale Diversität, Jugendkulturforschung und Transformationen der Demokratie.


2. Thema im Fokus: Warum wir Tugenden brauchen (und sie nichts mit Moralismus zu tun haben) - Die Philosophin Sonja Rinofner-Kreidl im Gespräch mit Johannes Kaup

Was wir tun sollen und was nicht - damit beschäftigt sich die Ethik. Als Tugend gelten eine sittlich hervorragende Eigenschaft und eine einwandfreie, vorbildliche Haltung. Sie wird aus Freiheit vom Menschen durch permanente Übung erworben und strebt von sich aus nach dem sittlich Guten. Aber brauchen wir Tugenden und Ethik überhaupt noch in einer Gesellschaft, die technisch, medizinisch, therapeutisch alles anbietet, was das Leben erleichtert? Warum sollten wir uns da noch anstrengen und uns tugendhaft verhalten? Ist nicht schon alles geregelt? Steigende Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft, die wachsende Unglaubwürdigkeit von Politik und Medien und das zunehmende Gefühl der Sinnentleertheit lassen die Sehnsucht nach einer allgemein gültigen Ethik und einem individuell glücklichen Leben wachsen. Ethische Tugenden bringen Verhältnismäßigkeit in den Umgang mit anderen und mit sich selbst. Tugenden verhindern, dass Moral in einen falschen und sozial destabilisierenden Moralismus kippt. Ebenso sorgen intellektuelle Tugenden für Balance: Sie ermöglichen (selbst-)kritisches Denken. Im Gespräch mit Johannes Kaup zeigt die Philosophin Sonja Rinofner-Kreidl, warum Tugenden in unserem Zusammenleben unverzichtbar sind, speziell wenn man auf die neuen gesellschaftlichen Herausforderungen blickt.

Sonja Rinofner-Kreidl ist Universitätsprofessorin für Philosophie sowie Vizedekanin der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Sie leitet den Arbeitsbereich Klassische Phänomenologie und ist Key Researcher des Cluster of Excellence "Wissen in der Krise". - Gestaltung: Johannes Kaup


3. Serie: Die Götter und das liebe Vieh - Alles über die Kuh

In der "Im Fokus"-Rubrik im Vorfeld des Welttierschutztages geht es dieses Mal um die Kuh: Im österreichischen Alltag taucht sie hauptsächlich im landwirtschaftlichen Kontext auf. An anderen Orten dieser Welt nahm und nimmt sie eine ganz andere Stellung ein. Sie ist heilig. Angefangen schon im alten Ägypten, in den diversen Hindu-Traditionen bis heute - fasst Amelie Sztatecsny zusammen.

Sendereihe

Gestaltung

  • Judith Fürst