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Handerwerkernotdienste: Googeln kann teuer kommen

Hat man an Wochenenden oder Feiertagen einen Wasserschaden oder fällt die Heizung aus, braucht man rasch Hilfe vom Profi. Doch nicht alle Handwerkernotdienste arbeiten fair. Vor allem bei den erstgereihten Firmen in Suchmaschinen wie Google sollte man vorsichtig sein. Oft entpuppen sich diese als unseriös, verlangen für schlechte Arbeiten völlig überhöhte Preise und drängen ihre Kunden zur sofortigen Bezahlung. So auch im Fall einer help-Hörerin, die schlechte Erfahrungen mit einem Installateur aus dem 14. Bezirk in Wien gemacht hat.

Phishing: Die nach wie vor unterschätzte Gefahr
Unter Phishing versteht man das Abfangen persönlicher Daten wie Kreditkarteninformationen oder Passwörtern, meist mit der Absicht, die Opfer um ihr Geld zu erleichtern. Neu ist das Phänomen zwar nicht, das Gefahrenpotential, das von dieser Form der Internetkriminalität ausgeht, steigt aber kontinuierlich. Faktisch alle Internetbetrügereien basieren heute auf Phishing, sagt dazu der Leiter der Watchlist Internet, Torsten Behrens. Die Methoden der Kriminellen werden immer ausgereifter. Neben den klassischen Attacken mittels E-Mail und SMS können die Angriffe heute auch über manipulierte QR-Codes oder soziale Netzwerke. Auch im analogen Briefkasten kann eine Phishing-Attacke heutzutage ihren Anfang nehmen, etwa in Form eines angeblichen Briefes von der Bank.

Eines haben fast alle Methoden miteinander gemein. Die Opfer werden auf gefälschte Internetseiten gelockt, um dort Daten einzugeben, die dann direkt bei den Betrügern landen. E-Mail-Adressen und Webdomains sollte man in jedem Fall genauer unter die Lupe nehmen, bevor man solche Informationen eingibt oder gar Zahlungen freigibt. Generell sollte man sich durch Aufforderungen, die über SMS oder E-Mail kommen, keinesfalls aus der Ruhe bringen lassen. Die lauernde Gefahr sollte man sich auch immer wieder vor Augen führen, auch wenn angesichts der zahlreichen Phishing-Warnungen vielleicht schon ein gewisser Gewöhnungseffekt eingetreten ist. Denn für jeden und jede haben die Kriminellen mittlerweile eine passende Falle parat, sagt Watchlist-Internet-Chef Behrens.
Gestaltung: Paul Urban Blaha

30.000 Euro für Zusatzkrankenversicherung "sinnlos" einbezahlt
Mit dem Tag ihrer Geburt im Jahr 1977 hat der Vater einer help-Hörerin aus Wien für sie eine Zusatzkrankenversicherung bei der Uniqa abgeschlossen. 2009 nahm die Wienerin ein Jobangebot in Spanien an und war ab diesem Zeitpunkt in Österreich nicht mehr sozialversichert. Sie meldete dies ihrer Versicherung und fragte, ob sie ihre Versicherung wegen ihres Auslandsaufenthalts abändern sollte. 15 Jahre lang konnte sie mit ihrer bestehenden Versicherung in Spanien laufend Leistungen geltend machen, wenn es etwa um Arztbesuche ging, Medikamente oder eine neue Brille.

Nach ihrem ersten Aufenthalt in einem öffentlichen Krankenhaus in Spanien, fragte sie ihren Uniqa-Berater heuer im April, ob sie mit ihrer Zusatzversicherung künftig Privatspitäler aufsuchen könne. Dieser antwortete, ohne österreichische Sozialversicherung wäre der Teil ihrer Versicherung, der Krankenhauskosten abdecke, "sinnlos". Ohne Pflichtversicherung in Österreich würde sie nur von jedem Teil der Versicherung profitieren, der ambulante Leistungen umfasse. Im Laufe von 15 Jahren hat die Konsumentin damit aus ihrer Sicht rund 30.000 Euro an Prämien für den Krankenhaus-Teil ihrer Versicherung umsonst einbezahlt.
Gestaltung: Jonathan Scheucher

Redaktion: Matthias Däuble
Moderation: Beate Macura, Paul Urban Blaha

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