Betrifft: Geschichte

Václav Havel

Schriftsteller - Regimekritiker - Staatspräsident
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller

Václav Havel, Symbolfigur des gewaltlosen Widerstandes gegen das kommunistische Regime in der Tschechoslowakei, war für mehrere Jahre politischer Häftling gewesen, bevor er Ende 1989 zum Staatspräsidenten der CSSR gewählt wurde. Vor diesem Jahr war das Leben des 1936 in Prag geborenen Schriftstellers von Widerstand und Verfolgung, aber auch von internationaler Wertschätzung als Künstler und Bürgerrechtler geprägt gewesen. Unermüdlich setzte er sich für die Einhaltung der Menschenrechte und die Demokratisierung des politischen Systems in der Tschechoslowakei ein. Während des "Prager Frühlings" 1968 unterstützte er aktiv den Reformprozess unter Alexander Dubcek. 1977, als Sprecher der von ihm mitbegründeten Menschenrechtsbewegung "Charta 77" wurde Havel wegen "staatsfeindlicher" Aktivitäten verhaftet, wie weitere Male in den folgenden Jahren. In der Haft entstanden seine berührenden "Briefe an Olga", Schreiben an seine Frau und Widerstandsgefährtin Olga Havlová. Wenige Tage nach dem Fall der Berliner Mauer wurde Václav Havel im Zuge der "Samtenen Revolution", dem langerkämpften politischen Umbruch der Tschechoslowakei, am 19. November 1989 Vorsitzender des tschechischen "Bürgerforums", das gemeinsam mit der slowakischen Bewegung "Öffentlichkeit gegen Gewalt" den Demokratisierungsprozess des Landes einleitete. Er war bis 1992 Staatspräsident der Tschechoslowakei und nach deren Auflösung von 1993 bis 2003 Staatspräsident der Tschechischen Republik. Havel, überzeugter Europäer, forcierte während seiner Amtszeit den Beitritt Tschechiens in die Europäische Union, der 2004 erfolgte. Václav Havel wurde 75 Jahre alt.

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