Wetterbildschirme

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

doublecheck - das Ö1 Medienmagazin

Die verlorene Unschuld des Wetterberichts

Die Rekord-Flutkatastrophe von Mitte September, die laut einer aktuellen Studie als Folge der Erderhitzung deutlich verschärft worden ist, hat auch die Berichterstattung darüber in den Fokus gerückt.

Den Wetterbericht mehr oder weniger unterhaltsam präsentieren, das war einmal. Journalistinnen und Journalisten der Wetter-Redaktionen brauchen viel Expertise und tragen mit Zunahme von Extrem-Ereignissen immer mehr Verantwortung. Dazu kommen Anfeindungen von Klimawandel-Skeptikern und ein schmaler Grat zum Aktivismus. #doublecheck fragt nach, wie der moderne Wetter-Journalismus funktioniert, was er leisten kann und wie die Redaktionen mit den neuen Herausforderungen durch die Klimakrise umgehen. So war das Team vom ORF-Wetter im Zuge der Berichterstattung über das Hochwasser nicht nur mit dem haltlosen Vorwurf konfrontiert, man habe zu spät vor der Entwicklung gewarnt, sondern auch mit Verschwörungsgeschichten, wonach die Klimakrise auf Sendung nicht mehr angesprochen werden dürfe. Daniel Zeinlinger, Chef der Wetter-Redaktion, sagt gegenüber #doublecheck, was Sache ist.

Der Nachhall einer ORF-Bombe

Vor eineinhalb Jahren hat die sogenannte Ziegler-Kommission im ORF ihren Bericht vorgelegt, der zum Rücktritt des ORF-Landesdirektors in Niederösterreich geführt hat. Es ging um das Naheverhältnis von Robert Ziegler zur Landes-ÖVP, der er zu günstiger Berichterstattung verholfen hat. Viele Fälle sind dokumentiert, rund 50 Auskunftspersonen haben gegenüber der Kommission die Vorwürfe bestätigt. Der Bericht wurde unter Verschluss gehalten, um die Identität der Whistleblower zu schützen. Jetzt hat die Recherche-Plattform "Dossier" über den Inhalt berichtet, es steht auch der strafrechtliche Vorwurf der Bestechlichkeit im Raum. Die Staatsanwaltschaft prüft. Auch der ORF prüft die Causa noch einmal, Generaldirektor Roland Weißmann erklärt im #doublecheck-Interview, warum das Unternehmen Ziegler weiterbeschäftigt, obwohl er der Glaubwürdigkeit des ORF schwer geschadet hat.

Die schwarz-grüne Medienpolitik

Qualitätsjournalismus-Förderung, Informationsfreiheitsgesetz, ORF-Digitalnovelle: Hinter diesen sperrigen Begriffen steckt fünf Jahre schwarz-grüne Medienpolitik. Dass tatsächlich viel passiert ist, sagen auch Experten und Expertinnen. Und trotzdem: Österreichs Medienlandschaft hat nicht nur profitiert. Manche Änderungen, wie die Transformation der "Wiener Zeitung", könnten in der nächsten Legislaturperiode noch Kopfzerbrechen bereiten. Anderes wird das ganz bestimmt tun - zum Beispiel die Reform der ORF-Gremien. Die zukünftige Regierung wird dem Medienstandort wieder ihren eigenen Stempel aufdrücken. Wie der aussieht, wird sich in den Koalitionsverhandlungen zeigen. #doublecheck zieht Bilanz und wagt einen Ausblick.

Moderation und Gestaltung: Andrea Gutschi, Stefan Kappacher und Viktoria Waldegger

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