Blumen am Strassenrand

KURIER/JEFF MANGIONE

Moment

Wenn der Schulbus morgens zweimal kommt

Eine Ringlinie im Tal, viele Schulbusse auf der Alm. Wie die Berggemeinde Maria Lankowitz ihren Nahverkehr regelt

Bis zur Fusion mit Maria Lankowitz im Jahr 2015 war die Bergregion um das weststeirische Dorf Gößnitz eine eigenständige Gemeinde. Bis heute hat Gößnitz weder Anschluss an den öffentlichen Verkehr, noch führt durch die Altgemeinde eine Landesstraße. Seit Einführung der Schülerfreifahrt im Jahr 1971 werden Kindergarten- und Schulkinder, die mindestens zwei Kilometer vom Dorf entfernt leben, einzeln von Achtsitzer-Kleinbussen zuhause abgeholt. Dasselbe gilt für Kinder, die höhere Schulen im Tal oder in Nachbargemeinden besuchen. Da kann es schon einmal passieren, dass ein Schulbus für zwei Schwestern, deren Schulen unterschiedlich weit weg liegen, an einem Morgen zweimal zum Hof kommen muss, um sie einzeln abzuholen.

Im Tal der neuen Großgemeinde Maria Lankowitz verbanden bis vor drei Jahren zwei Buslinien die verschiedenen Orte der Region rund um die angrenzende Stadt Köflach. 2021 wurden die beiden Linien zu einer Ringlinie zusammengelegt, die, mit wenigen Ausnahmen, nur noch gegen den Uhrzeigersinn befahren wird. Wer jetzt etwa von Köflach ins Dorf Maria Lankowitz fahren möchte, braucht 3 Minuten. Wer allerdings von Maria Lankowitz nach Köflach will, muss fast den gesamten Ring ausfahren und deshalb mit einer Fahrzeit von 25 Minuten rechnen - sehr zum Ärger vieler Lankowitzer.

Teil zwei der Themenwoche "Wie kommt man nach ...? Erkundungen über die Verkehrsanbindung von österreichischen Gemeinden."

Moderation und Regie: Kathrin Wimmer

Sendereihe

Gestaltung

  • Jonathan Scheucher