Radiokolleg

Ö1 Insektarium. Leben im Holz (1)

Der Borkenkäfer

Für die einen sind sie gefährliche Schädlinge, für die anderen ein wertvoller Teil eines natürlichen Waldes: Insekten, die in, von und mit Holz leben. Von jenen, die große Schäden an wirtschaftlich genutzten Wäldern anrichten, zeugen seit einigen Jahren größere Flächen brauner Fichten und Kahlschläge nach Käfer-Kalamitäten, wie es in der Forstsprache heißt. In der Natur sind jedoch Insekten, die Holz fressen oder für ihren Nachwuchs benötigen, Teil des natürlichen Stoffkreislaufs und notwendig für die Verwertung abgestorbener Bäume.

Er ist berühmt-berüchtigt, aber kaum jemand, der nicht Waldbesitzer oder Forstbetriebsmitarbeiter ist, hat ihn schon einmal gesehen: Den Borkenkäfer. Weltweit gibt es etwa 6.000 Arten von Borkenkäfern, in Österreich gefürchtet ist vor allem der Fichtenborkenkäfer, auch "Buchdrucker" genannt. Der nur etwa 5 Millimeter lange dunkelbraune Käfer bohrt Löcher in Fichten, Lärchen, Kiefern und Tannen und legt dort seine Eier ab. Die Larven fressen unter der Rinde Gänge, die wie Schriftzeichen aussehen. Wenn sie in großer Zahl auftreten, bringen sie einen Baum und ganze Waldflächen zum Absterben. Längere Trockenheit und Hitze, beides auch Folgen des Klimawandels, schwächen die Bäume, Monokulturen begünstigen die massenhafte Vermehrung der Käfer. Um Kahlschläge zu vermeiden, wurden schon verschiedene Methoden versucht, den Käfer in die Falle zu locken.

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  • Sonja Bettel