PICTUREDESK.COM/STARPIX
Menschenbilder
Marika Lichter zum 75. Geburtstag
"Manchmal muss man einfach mutig sein." Die Sängerin, Schauspielerin und Managerin Marika Lichter.
20. Oktober 2024, 14:05
Musik, Tanz und Schauspiel waren von Anfang an im Leben von Marika Lichter, geboren am 24. Oktober 1949 in Wien. Ab dem dritten Lebensjahr erhielt sie Klavierunterricht; an der Tanzschule der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien lernte sie von Größen ihrer Fächer: Ballett bei Toni Birkmeyer, Tanz bei Rosalie Chladek. Einziges Ziel der Gymnasiastin war es aber, Sängerin zu werden: Mit 16 Jahren trat sie mit der Band Les Sabres auf - musste um 22 Uhr allerdings zu Hause sein.
Ab 1968 gewann Marika Lichters Karriere rasch Fahrt. Mit 18 Jahren sang sie regelmäßig im Wiener Lokal "Fledermaus", als Vertreterin Österreichs nahm sie an internationalen Wettbewerben wie Show-Chance teil und wurde in Rio de Janeiro zweimal ausgezeichnet.
Auf ihr Theaterdebut 1972 folgte eine lange Reihe von Musicals, TV-Shows und Serien.
Viele Rollen hat Marika Lichter verkörpert, auf ebenfalls zahlreichen Bühnen: Sie war in "Les Miserables" und in "Elisabeth" zu sehen, in "Die Schöne und das Biest" oder "La Cage aux Folles", in Operetten wie "Der Vogelhändler" oder "Der Graf von Luxemburg", zuletzt spielte sie Mrs. Higgins in "My Fair Lady" bei den heurigen Seefestspielen Mörbisch.
Einem (noch) weiteren Publikum wurde Marika Lichter durch das Fernsehen bekannt, etwa als Lady Huberta von Humpelstein in der Kindersendung Die Rätselburg, als Jurorin von Starmania - und 2005 als Siegerin der Show Dancing Stars des ORF. Ihre Popularität nützt Marika Lichter für humanitäres Engagement - seit 1990 ist sie Geschäftsführerin des Vereins Wider die Gewalt mit jährlicher Benefizgala. Seit 1991 betreibt sie eine eigene Agentur (Glanzlichter).
Nach dem Tod ihrer Mutter vor zwanzig Jahren fand Marika Lichter ein Tagebuch, Dokumente, Briefe und Fotos, die von der entsetzlichen Geschichte ihrer jüdischen Großeltern und Eltern erzählten, im Holocaust und schon davor. Sie musste sie beiseitelegen und verstaute sie in zwei Schachteln. Doch Jahre später gestaltete sie daraus den Bühnenabend "Ich hab (k)ein Heimatland", ihre Familiengeschichte im Dialog mit Liedern. Vor Kurzem erschien dazu die CD "Alle Brider. My Yiddish Songbook".