Rosapelikane am Manytsch-Stausee in Russland

Nadya Dorofeeva

Radiokolleg

Wasserschutz ist Artenschutz (1)

Russland: Pelikan-Insel

Wenn Wasser knapp wird bedeutet das für viele Arten akute Lebensgefahr. Das Radiokolleg berichtet von Recherchen der "Universum"-Redaktion, die weltweit Hotspots des Klimawandels, der neuen Dürre und des veränderten marinen Ökosystems besucht hat und die dramatischen Folgen für die Tiere Afrikas, Brasiliens, Norwegens und Russlands beobachtet hat. Ein Multimediaprojekt von ORF WISSEN.

Jedes Jahr zieht es bis zu 2.000 Brutpaare von rosa Pelikanen auf ein winziges Eiland: Auf der Pelikan-Insel mitten im Manytsch-Stausee befindet sich ihre einzige Kolonie in Russland und eine der größten in ganz Europa. Doch warum brüten die Vögel ausgerechnet in dieser Gegend zwischen dem Kaspischen Meer und dem Asowsche Meer und ziehen hier ihren Nachwuchs groß? Diesem Rätsel ist die Filmemacherin Nadezhda Dorofeeva mit dem Ornithologen Roman Anoschin vom Moskauer Zoo über zwei Jahre lang nachgegangen. Es ist vor allem die Abgeschiedenheit der Insel, die sie so anziehend für die Pelikane macht, aber auch die Sicherheit vor Raubtieren, die nicht bis zur Insel schwimmen können. Auch die vielen Fische im Stausee locken die Pelikane jedes Jahr aufs Neue hierher. Die Zukunft dieser einzigartigen Zugvögel ist in Gefahr. Durch den Klimawandel und vor allem durch die zunehmende Entnahme von Wasser zur Bewässerung in der Landwirtschaft sinkt der Wasserspiegel immer wieder bedrohlich ab. Dadurch trocknen Teile des Sees aus und Inseln werden zu Halbinseln. Eine neue Gefahr droht: Füchse erreichen jetzt die Insel - was für die Pelikane und ihrem Nachwuchs lebensbedrohlich sein kann.
Gestaltung: Tina Goebel, Ulrike Schmitzer und die "Universum Nature"-Redaktion

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