Delfine im Amazonasgebiet

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Wasserschutz ist Artenschutz (4)

Brasilien: Delfinsterben im Amazonas

Ende 2023 erlebte das Amazonasbecken eine Jahrhundertdürre. Verstärkt durch das Wetterphänomen El Niño erzeugte die saisonale Trockenzeit ein noch nie dagewesenes Szenario: Zuflüsse sanken auf die niedrigsten jemals verzeichneten Pegel, Wassertemperaturen erreichen stellenweise 41 Grad Celsius, bis zu fünfzehn Grad wärmer als gewöhnlich. Wo sonst ein metertiefer Strom floss, entstanden plötzlich flache Schlammseen. In der Tefé-Lagune im brasilianischen Bundesstaat Amazônia etwa verendeten 229 Flussdelfine - sowohl rosafarbene Amazonas-Delfine als auch der graue und etwas kleinere Amazonas-Sotalia. Innerhalb einer Woche verendete ein Zehntel der Population der zwei ohnehin stark gefährdeten Delfinarten. Das Sterben ist ein Alarmsignal für die ökologische und humanitäre Krise in der Region, die durch den Klimawandel und die Abholzung des Regenwaldes verschärft wird. Die Ozeanografin Miriam Marmontel erforscht seit 30 Jahren die Flussdelfine des Amazonas. Sie erklärt die Besonderheiten und Bedrohungen dieser Tierarten, die sich perfekt an das Süßwasserökosystem angepasst haben. Sie schildert auch die dramatischen Szenen, die sie und ihr Team bei der Rettung der überlebenden Tiere erlebten.
Gestaltung: Martin Zinggl, Ulrike Schmitzer

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