Gedanken für den Tag

Paradies verloren

Brigitte Schwens-Harrant, Literaturwissenschaftlerin und Feuilletonchefin der "Furche", zum 350. Todestag von John Milton

Der 1608 geborene englische Dichter John Milton war umfassend gebildet und schrieb Gedichte in englischer, lateinischer, griechischer und italienischer Sprache. Er positionierte sich für den Parlamentarismus, für eine Trennung von Kirche und Staat und für Presse- und Redefreiheit. Andererseits rechtfertigte er die Hinrichtung Charles I, der eine absolutistische Monarchie errichten wollte, und diente nach Ermordung des Königs unter Oliver Cromwell, der sich freilich mit Praktiken wie politischer Verfolgung und Zensur selbst wie ein absolutistischer Herrscher benahm.

Obwohl inzwischen vollständig erblindet, verfolgte Milton nach der Restauration der Monarchie weiter seinen Plan, ein umfassendes Menschheitsepos zu schreiben, das als "Paradise Lost" in die Kultur- und Literaturgeschichte eingegangen ist, mit Satan als einer besonders faszinierenden Gestalt. Anlässlich des 350. Todestages stellt die Literaturwissenschaftlerin Brigitte Schwens-Harrant das Werk des am 8. November 1674 verstorbenen Dichters vor.

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