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Matinee
Mahlers "Symphonie der Tausend"
Sächsische Staatskappelle Dresden, Dirigent: Christian Thielemann; Chor & Kinderchor der Sächsischen Staatsoper Dresden; Chor des Bayerischen Rundfunks; Camilla Nylund, Vida Mikneviciute und Regula Mühlemann, Sopran; Stepánka Pucálková und Christa Mayer, Alt; Klaus Florian Vogt, Tenor; Michael Volle, Bariton; Georg Zeppenfeld, Bass.
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 8 Es-Dur "Symphonie der Tausend" (aufgenommen am 9. Juli in der Semperoper Dresden)
17. November 2024, 11:03
Als "Symphonie, Oratorium, Musikdrama und Mysterium der Erlösung" zugleich charakterisierte Mahler selbst seine Achte, die sich als "Symphonie der Tausend" im Sprachgebrauch verankert hat. Ob des immens hohen Aufwandes steht sie heute oft in Verbindung mit besonderen Anlässen - so auch bei der im Juli 2024 in der Dresdner Semperoper entstandenen Aufnahme: Die Aufführung von Mahlers Achter beschloss Christian Thielemanns Amtszeit als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden und markierte damit das Ende einer Ära.
"Ich habe eben meine 8. vollendet. - Es ist das Größte, was ich bis jetzt gemacht habe, etwas, wogegen all meine anderen Werke nur wie Vorstufen wirken. (...) Denk Dir, daß das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen.", schrieb Gustav Mahler an Willem Mengelberg.
Die 8. Symphonie gilt als Ausnahmewerk in dieser Gattung. Mit einem gigantischen Apparat aus zwei Chören, einem Knabenchor, acht Solisten und einem Orchester von kolossaler Größe formt Mahler aus der außergewöhnlichen formalen Anlage eine monumentale Einheit. Auffallend ist neben der Zweisätzigkeit auch die besondere Bedeutung, die der Singstimme beigemessen wird: Die menschliche Stimme wird zum Instrument, welches die beiden scheinbar höchst unterschiedlichen Textgrundlagen miteinander vereint. Nachdem der mittelalterliche Pfingsthymnus "Veni creator spiritus" dem Komponisten zufolge die Idee von allumfassender Liebe, Gnade und Erlösung vermittelt, vermag es die Schlussszene aus Goethes "Faust II" schließlich, die Erfüllung der Sehnsucht zu bringen. Dem kraftvoll-Schöpferischen folgt im "Chorus mysticus" die Fülle der ewigen Liebe; wie bereits in früheren Symphonien schafft Mahler so eine Annäherung ans Kosmische. Dass der Komponist die Uraufführung kurze Zeit vor seinem Tod noch als letztes eigenes Werk selbst dirigierte, mystifiziert das Werk zusätzlich und erhebt es zum "Opus ultimum".
(Valentina Strobl)
Sendereihe
Gestaltung
Playlist
Komponist/Komponistin: Gustav Mahler/1860-1911
Titel: Symphonie Nr. 8 Es-Dur in zwei Sätzen für großes Orchester, acht Solisten, zwei gemischte Chöre und Kinderchor
* 1. Hymnus: "Veni, creator spiritus". Allegro impetuoso
* 2. "Schlussszene aus 'Faust'". Poco adagio
Orchester: Mitglieder des Gustav Mahler Jugendorchesters
Orchester: Sächsische Staatskapelle Dresden
Leitung: Christian Thielemann
Chor: Chor des Bayerischen Rundfunks
Chor: Sächsischer Staatsopernchor
Chor: Kinderchor der Semperoper Dresden
Solist/Solistin: Camilly Nylund/Sopran
Solist/Solistin: Ricarda Merbeth/Sopran
Solist/Solistin: Regula Mühlemann/Sopran
Solist/Solistin: Stepanka Pucalkova/Alt
Solist/Solistin: Christa Mayer/Alt
Solist/Solistin: David Butt Philip/Tenor
Solist/Solistin: Michael Volle/Bariton
Solist/Solistin: Georg Zeppenfeld/Bass
Länge: 79:02 min
Label: EBU