ABBA, 1976

PICTUREDESK.COM/BRANDSTAETTER IMAGES/VOTAVA

Radiokolleg

100 Songs: Geschichte wird gemacht (2)

ABBA - Fernando (Schweden, 1976)

1976 hatte in weiten Teilen Südamerikas das Militär die Macht übernommen - Brasilien, Peru, Bolivien, Chile, Uruguay und Argentinien wurden zu Diktaturen. Abba - eine völlig unpolitische schwedische Pop-Band - romantisieren mit "Fernando" den bewaffneten politischen Kampf für die Freiheit. Im Songtext hängen zwei gealterte Guerilleros ihren abenteuerlichen Erinnerungen nach. Abba-Songwriter Björn Ulvaeus dachte beim Komponieren an einen der großen historischen Konflikte in Mexiko. Das Flöten-Thema des Songs erinnert allerdings viel eher an die Melodie von "El cóndor pasa" und damit an die Region der Anden, in denen der kommunistische Guerillero Che Guevara wenige Jahre zuvor erschossen worden war. In Schweden selbst gilt der Song in linken Kreisen als kapitalistisch-reaktionär. In Südamerika hingegen werden Abba zu Stars. Gemeinsam mit dem Song "Chiquitita" - dessen Einnahmen vollständig an die Unicef gehen - wird "Fernando" 1980 auf Spanisch eingesungen und legt den Grundstein für die langanhaltende Popularität der Band in Südamerika.

Service

Radiokolleg-Podcast

Sendereihe

Gestaltung

  • Stefan Niederwieser