Radiogeschichten

Vom Rand in die Mitte

"Geschichten über Grenzen. Das Jahr 1989, der Fall des Eisernen Vorhangs und das Burgenland". Es liest Barbara Horvath

Für drei Stunden sollte am 19. August 1989 die Grenze zwischen Sopron in Ungarn und dem burgenländischen St. Margarethen geöffnet werden. Ein Datum, das Geschichte schrieb, denn bei jenem Paneuropäischen Picknick flohen Hunderte DDR Bürgerinnen und Bürger in den Westen. "Die Berliner Mauer begann demnach ausgerechnet in der burgenländischen Sandsteingemeinde St. Margarethen zu bröckeln", schreibt der Autor Gerhard Altmann in seinem Beitrag zur Anthologie "Geschichten über Grenzen". Das Burgenland, bis dahin durch den Eiserne Vorhang an den Rand gedrängt, rückte in die Mitte der öffentlichen Wahrnehmung.

Über das Lebensgefühl an jener Grenze schreiben 13 Autorinnen und Autoren, teilen Kindheitserinnerungen und Geschichten über Flucht. Heiter der Ton, melancholisch, beklemmend - und gewitzt, wenn etwa der vor kurzem verstorbene Journalist Wolfgang Weisgram Fiktion, Satire und Viktor Orbán zu einer Einheit zusammenfügt. Die Anthologie enthält Texte von Sanja Abramovic, Gerhard Altmann, Christoph Frühwirth, Thomas Hofer, Clara Heinrich, Karin Ivancsics, Ana Marwan, Wolfgang Millendorfer, Bernadette Németh, Lukas Pallitsch, Jakob Michael Perschy, Katharina Tiwald und Wolfgang Weisgram.

In den "Radiogeschichten" ist eine Auswahl daraus zu hören: "Ich und Ungarisch", Katharina Tiwald. "Vom ersten Bröckeln der Berliner Mauer im Burgenland", Gerhard Altmann". "Drüben gab's mehr Staub", Jakob Perschy.

Service

Aus: "Geschichten über Grenzen", Burgenländische Landesbibliothek (Hg.), edition lex liszt 12, 2024

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