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Weniger Kinder (1)

Phänomen Geburtenrückgang

Die Geburtenraten in Europa sinken dramatisch. Was sind die Gründe? Und welche Folgen hat das für unsere Gesellschaft?

Die Bevölkerung schrumpft. Europa steht vor gravierenden demografischen Veränderungen. "In Europa ist die Geburtenrate deutlich unter zwei Kindern pro Frau", sagt der Bevölkerungswissenschafter Wolfgang Lutz vom Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital. Und damit liegt die Zahl unter der magischen Grenze von 2,1, wo sich die Bevölkerung eines Landes stabil halten würde. Deutschland hat eine Geburtenrate bei 1,5 Kindern. Österreich liegt mit einer Zahl von 1,4 sogar darunter und der negative Trend hält an.

Auch weltweit ist die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau seit den 1960er Jahren von etwa sechs auf zwei bis drei gesunken. Wenn man genauer hinsieht, zeigt sich in der Europäischen Union: Frauen und Männer mit geringer Bildung und auch geringem Einkommen haben in der Regel etwas mehr Kinder, weil sie immer noch ungeplante Geburten haben. Die Mittelschicht lässt aus - da sie aber den größten Bevölkerungsanteil ausmacht, schlägt sich das so deutlich in der Statistik nieder. Ein Besuch bei einer kinderreichen Familie führt vor Augen, was es heutzutage heißt, viele Kinder zu haben.

Ulrike Schmitzer, Matthias Widter in Kooperation mit 3sat

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