AP/JEFFREY MAYER
Radiokolleg
Trash, Glam, Glitter (2)
Marc Bolan als Prototypus Rex der Glam-Welle
3. Dezember 2024, 09:45
Als typischer Act, ja als Initialzündung der Bewegung und Steilvorlage jener Tage hat Marc Feld - bekannt unter dem Künstlernamen Bolan und dem Band-Signet T.Rex -, seinen Auftritt. Ursprünglich Erfinder eines obskuren psychedelischen Projekts mit Bongos und Märchentexten, griff Bolan Anfang der siebziger Jahre zur elektrischen Gitarre und freundete sich mit dem BBC-Moderator John Peel an, der als Durchlauferhitzer Richtung Starruhm gelten darf. Für einen Auftritt in der TV-Show "Top of the Pops" klebte eine Freundin 1971 dem Sänger glitzernde Sternchen unter die Augen: die Geburtsstunde von Glam.
Das Faszinosum T.Rex resultiert aus der stupenden Simplizität der Erfolgsformel. "Es musste dringend etwas Neues her", so Buchautor Barney Hoskyns. "Etwas Grelles, Lautes und Vulgäres. Das Geniale an Glam war, dass sich alles um Starruhm drehte. Das Motto lautete: Zeige, was Du hast, und wenn Du nichts hast, dann tue wenigstens so, als ob!"
Der Höhenflug von T.Rex hielt freilich nicht allzu lange an. Bis Mitte 1973 etwa. Nach einem halben Dutzend No.1-Hits in den britischen Charts und einem von Medien "T.Rexstasy" betitelten, fast Beatles-gleichen Popularitätshoch "verkehrte sich der Erfolg in eine tragische, von Drogenexzessen, Alkohol, Dekadenz und Selbstzweifeln durchwobene Geschichte eines fallenden Rockstars", wie Wikipedia lakonisch festhält. Das Ende der Story ist in den Mythenfundus der Populärmusik eingegangen: Marc Bolan kam im September 1977, nur wenige Tage vor seinem 30. Geburtstag, ums Leben. In einem violetten Austin Mini, über den seine Freundin und Background-Musikerin Gloria Jones ("Tainted Love") die Kontrolle verloren hatte.
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- Walter Gröbchen