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Radiokolleg
In Eigenregie leben (3)
Haare schneiden, kuscheln und zum Arzt gehen - alles inklusiv
4. Dezember 2024, 09:05
Die Libido, das Verlangen nach Sexualität und Körperkontakt ist ein natürliches menschliches Bedürfnis. Und das haben Menschen mit Behinderungen ganz genauso, wie die meisten anderen. Doch dieses Bedürfnis auszuleben, ist nicht immer ganz so einfach. Der Verein Senia in Linz bietet Workshops und Beratungen an, um bei selbstbestimmter Sexualität zu unterstützen und das Thema in der Öffentlichkeit zu enttabuisieren.
Außerdem besuchen wir Wiens ersten inklusiven, mehrfach barrierefreien Frisiersalon. Den hat Anfang des Jahres die Queerness- und Fat-Acceptance-Aktivistin Nina Holub eröffnet. In dem rosa Plüsch-Ambiente gibt es extra breite Lounge-Stühle, in denen sich auch Personen, die etwas über dem Durchschnittsgewicht liegen, wohlfühlen. Die Friseursessel sind leicht verschiebbar, um Platz für Rollstühle zu machen und neurodivergente Menschen können "stille Termine" buchen, wo kein nerviger Small Talk stattfindet.
Doch inklusive Orte bleiben die Ausnahme. Gerade in der Medizin fehlt vielfach die Kompetenz im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Kein Wunder, dass auf Social Media sogenannte "Inkluencer" also Influencer, die ihre Videoblogs dem Thema Inklusion widmen, mehr Teilhabe fordern.
Gestaltung: Anna Celine Mark, Dominic Schmid, Marietta Trendl, Helen Zangerle.
Redaktion: Ulla Ebner, Juliane Nagiller