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Radiokolleg
Der Daoismus - Mehr als Yin Und Yang (1)
Der Daoismus - Ein Glaube ohne Gott
16. Dezember 2024, 09:05
Der Daoismus - früher als Taoismus bezeichnet - ist eine der großen Weisheitslehren Chinas. Im 4. Jahrhundert v. Chr. entstanden, üben die Lehren von Philosophen wie Laozi und Zhuangzi nicht nur großen Einfluss auf das fernöstliche Denken aus, auch bei uns im Westen gewinnt der Daoismus mehr und mehr an Wertschätzung.
"Wer redet, weiß nicht. Wer weiß, redet nicht." So hat der Philosoph Laozi - eine mythenumrankte Figur - vor etwa zweieinhalb Jahrtausenden eines der Prinzipien des Daoismus auf den Punkt gebracht. Im Zentrum dieser Weisheitslehre, die ohne Verweis auf göttliche Instanzen auskommt, steht das "Dao" - das fundamentale Prinzip des Kosmos, unergründlich, allgegenwärtig und mit logisch-abstrakten Herleitungen nicht zu erfassen. Ein Mysterium.
"Das Dao kann weder durch Worte noch durch Schweigen vermittelt werden", postulierte der daoistische Philosoph Zhuangzi im vierten vorchristlichen Jahrhundert: "Nur in dem Zustand, der weder Reden noch Schweigen ist, kann seine transzendente Natur wahrgenommen werden."
Service
Radiokolleg-Podcast
Laozi: "Daodejing - Das Buch vom Weg und seiner Wirkung", chinesisch/deutsch, herausgegeben und übersetzt von Rainald Simon, Reclam-Verlag, Stuttgart, 320 Seiten
Zhuangzi: "Das Buch der daoistischen Weisheit", aus dem Chinesischen von Viktor Kalinke, Reclam-Verlag, Stuttgart, 456 Seiten,
Hans van Ess: "Der Daoismus - Von Laozi bis heute", C. H. Beck, München, 128 Seiten,