Wiese, Moorlandschaft

APA/BARBARA GINDL

Im Fokus - Religion und Ethik

Wie man die Schöpfung mit ökologischer Ethik retten kann

Aktuell im Fokus: Medjugorje - Pilgerstätte und "Beichtstuhl der Welt" +++ Thema im Fokus: Nach der Ausbeutung - Wie man die Schöpfung mit ökologischer Ethik retten kann +++ Serie: Weihnachten "in a nutshell"

1. Aktuell im Fokus: Medjugorje - Pilgerstätte und "Beichtstuhl der Welt"

Etwa 1,5 Millionen Pilgerinnen und Pilger kommen jedes Jahr zur Wallfahrt nach Medjugorje in Bosnien-Herzegowina. Gebet und Beichte stehen im Mittelpunkt der Marienverehrung, sodass der Ort sogar als "katholischer Beichtstuhl der Welt" bezeichnet wird. Ob es seit 1981 tatsächlich Marienerscheinungen gibt und wie der Umstand zu bewerten ist, dass die Kinder von damals auch als Erwachsene nach wie vor Botschaften von der Gottesmutter empfangen wollen, lässt der Vatikan offen. Auch die mutmaßlichen Botschaften der Gottesmutter bewertet er durchaus kritisch. Zu beiden Fragen hat das für Glaubensfragen zuständige Dikasterium heuer in zwei Dokumenten Stellung genommen, in denen es festhält, dass der Papst für die Anerkennung übernatürlicher Phänomene zuständig ist, gleichzeitig aber auch die Bedeutung Medjugorjes als Wallfahrtsort anerkennt. ORF-Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz hat den Wallfahrtsort besucht.

Im Studio spricht Alexandra Mantler mit der Religionswissenschaftlerin Nicole Bauer von der Universität Graz über das Phänomen Marienerscheinungen und die Faszination Medjugorje.


2. Thema im Fokus: Nach der Ausbeutung - Wie man die Schöpfung mit ökologischer Ethik retten kann

Die globale Klimakatastrophe hat einen Punkt erreicht, an dem die Lebensfähigkeit vieler Ökosysteme und Arten, sowie das Überleben des Menschen auf dem Spiel stehen. Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass es eine radikale Veränderung im Verhältnis zwischen Menschen und der nichtmenschlichen Welt geben muss, damit der Planet eine lebendige Zukunft hat. In der Wissenschaft und in den Künsten vollzieht sich seit einigen Jahren eine von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommene geistige Revolution. Der Religionswissenschaftler Kocku von Stuckrad nennt sie in seinem Buch "Nach der Ausbeutung" die "relationale Wende". Der Mensch wird nicht mehr als "Krone der Schöpfung" betrachtet, sondern eingebunden in ein komplexes Beziehungsgeflecht mit der nichtmenschlichen Welt. Die europäische Tradition hat Natur und Kultur, Subjekt und Objekt, Geist und Materie voneinander getrennt. Statt an dieser Trennung festzuhalten, entwickelt Stuckrad Grundlinien einer "Mitwelt-Ethik", die menschliche und nichtmenschliche Akteure in ihrem Wissen und ihrer Weltbeziehung als gleichberechtigt betrachtet.
Auch der evangelische Theologe Ulrich Körtner hat kürzlich ein Buch vorgelegt, in dem er die spezifisch christliche Verantwortungsethik gegenüber der Schöpfung herausarbeitet. Er zeigt darin, wie Christinnen und Christen dem Klimawandel aktiv begegnen können, ausgehend von einem Gottvertrauen, das nicht moralisierend verurteilt. Johannes Kaup hat mit Kocku von Stuckrad und mit Ulrich Körtner dazu Gespräche geführt.


3. Serie: Weihnachten "in a nutshell"

Im dritten und letzten Teil der Rubrik "Weihnachten in a nutshell" stellt sich die Frage: Christkind, Weihnachtsmann oder Fest der Liebe? Wer oder was wird zu Weihnachten nun wirklich gefeiert? Fest steht in jedem Fall: Es geht nicht ohne jede Menge Symbolik. Victoria Schwendenwein begibt sich noch einmal auf weihnachtliche Spurensuche.

Service

Ulrich H. J. Körtner, "Vergängliche Schöpfung. Schöpfungsglaube und Gottvertrauen in der Klimakrise", Evangelische Verlagsanstalt
Kocku von Stuckrad, "Nach der Ausbeutung. Wie unser Verhältnis zur Erde gelingen kann", Europaverlag

Sendereihe

Gestaltung

  • Judith Fürst

Übersicht