Wer sagt den Kindern: Es wird wieder gut?

28. Dezember 2024, 06:57

Im September 2023 war ich mit einer christlichen Hilfsorganisation in Syrien, einem Land, das seit 2011 von einem grausamen Krieg gezeichnet war, der erst jüngst wieder neu eskaliert ist.

Sehr viele Kinder sind durch den Verlust der Eltern, durch Vertreibung und Flucht, durch den Mangel an Bildung "displaced", psychologisch und auch spirituell. Größte Herausforderung ist die Absage: There is no future - keine Chance! In der Lagersituation gibt es für die Kinder keinen Raum für sich selbst, gibt es keine Kinderrechte. Die Kinder sind mit Angst aufgewachsen im Bombenlärm, in der Krise, im Krieg, auf der Flucht. Sie sind alleingelassen, im Stich gelassen. Da habe ich ein Wort gehört, das mir nicht aus dem Sinn geht: In der Dunkelheit und in der Angst war niemand da, der sagt: Es wird wieder gut! -

An diese Kinder muss ich gerade rund um Weihnachten denken. Wir feiern die Geburt Gottes in einem Kind. Zu Weihnachten sind es gerade Kinder, die Erwachsene zur Krippe führen, die auf Jesus zeigen, die bei Erwachsenen etwas vom Staunen, von der Lebendigkeit, vom Vertrauen und auch vom Glauben wecken. "Es wird wieder gut", sagen Mütter und Väter zu ihren Kindern, wenn sie weinen oder etwas sehr weh tut. Das ist nicht nur beschwichtigend gemeint. Es wird wieder gut! Dieses Wort ist mit einem Versprechen verbunden: Ich bin für dich da und ich setze mich ein, dass es für dich wieder gut wird.

Die entscheidende Frage bei Kriegen und Konflikten im Großen und im Kleinen ist nicht die nach Sieg oder Niederlage, sondern: Wer sagt den Kindern, es wird wieder gut? Wozu ist Weihnachten gut? Damit wir den Kindern und Erwachsenen sagen: Es wird wieder gut. Damit wir Menschen aufbauen, stärken und trösten.

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