EDGAR SCHÜTZ
Ambiente - von der Kunst des Reisens
Naturreise durch Costa Rica
Ambiente Spezial:
Unterwegs im Reich der Brüllaffen und Kaimane, Aras, Tukane und anderer tropischer Waldbewohner
29. Dezember 2024, 10:05
Costa Rica ist eines der artenreichsten Länder der Welt. Am Fuße des Vulkans Arenal streiten sich bunte Aras um Strandmandeln, Tukane fliegen über die fruchtbare Ebene, Nasenbären stöbern im Dickicht um Nahrung. Am dichtbewachsenen Ufer des Rio Frio an der Grenze zu Nicaragua sonnen sich Kaimane, in den Baumwipfeln zeigen Kapuzineraffen ihre Kletterkünste, darüber kreisen Truthahngeier. Vogelkundler kommen hier genauso auf ihre Rechnung wie Liebhaber von exotischen Reptilien. Auch Säugetiere wie Faultier, Aguti und Ameisenbär verstecken sich nicht.
Der Wiener Botaniker Anton Weissenhofer führt eine Studienreise durch unterschiedliche Biotope und in die schönsten Nationalparks des Landes: In den Nebelwäldern der Cordillera de Talamanca ist man auf der Suche nach dem mythischen Quetzal Vogel, man besucht Kaffee- und Kakaobauern, die nach organisch dynamischen Grundsätzen arbeiten, in feuchtheißen Regenwäldern erklärt der Biologe die Vegetationszonen dieses Ökosystems. Fast ein Drittel des Landes steht heute unter Naturschutz, in Costa Rica gibt es 29 Nationalparks. Dabei hatte das Land Mitte des 20. Jahrhunderts rund 80 Prozent seiner Wälder verloren: Die United Fruit Company benötigte Anbauflächen für ihre Bananenplantagen und rodete große Waldgebiete. Heute sind dank vieler Wiederaufforstungsprogramme wieder mehr als die Hälfte des Landes von Wald bedeckt.
Auch Österreich trägt dazu bei: Im "Regenwald der Österreicher" an der Pazifikküste im Süden des Landes hat man einen der letzten ungeschützten Tieflandregenwälder zum Nationalpark erklärt und forstet ehemaliges Ackerland auf. Im Esquinas Regenwald haben Wiener Biologen die Tropenstation "La Gamba" errichtet - es ist eine Lehr- und Forschungsstation der Universität Wien. Das Gebiet ist Teil eines biologischen Korridors, der Waldgebiete miteinander verbindet - um den Lebensraum von Tieren wie dem Puma und dem Jaguar zu vergrößern. Die Hafenstadt Golfito ist Ausgangspunkt für Ausflüge in Mangrovenwälder, zu einsamen Stränden und zur abgelegenen Halbinsel Osa: Dort liegt der Nationalpark Corcovado, in dem zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tierarten wie Jaguare, Tapire und Pfeilgiftfrösche leben. Der Dschungel beginnt hinter einem Palmenhain, davor erstrecken sich viele Kilometer lange Sandstrände vor der Pazifikküste.
Gestaltung: Ernst Weber
Redaktion: Ursula Burkert
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