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Menschenbilder

Artak Grigorjan, Regisseur

"Es geht auf der Bühne nicht darum, Leben zu imitieren, sondern ein Leben zu schaffen." Der Regisseur und Schauspiel-Pädagoge Artak Grigorjan

Artak Grigorjan wurde am 2. Jänner 1945 in der armenischen Hauptstadt Jerewan geboren, studierte Theaterregie nach der Methode von Konstantin S. Stanislawski in Leningrad und arbeitete dann als Regisseur im Theater und Fernsehen der Sowjetunion. Nachdem ein antistalinistisches Fernsehspiel, das er produziert hatte, mit einem Ausstrahlungsverbot belegt worden war, bekam er keine Arbeitsaufträge mehr. 1979 konnte er nach einem Jahr bangen Wartens mit seiner Familie nach West-Berlin emigrieren und arbeitete dann in Deutschland als freier Regisseur und Schauspiel-Pädagoge. 1990 wurde er als Professor für Ensemblearbeit und Rollengestaltung an das Max-Reinhardt-Seminar in Wien berufen; seit 2013 ist er emeritiert.

"Die Schauspielkunst ist … die Befreiung von der konventionellen Schauspielerei des Lebens, denn: Nicht Verstellung ist die Aufgabe des Schauspielers, sondern Enthüllung." Dieser Satz aus Max Reinhardts "Rede an die Schauspieler" von 1930 ist für Artak Grigorjan eine wesentliche Leitlinie. Ein wichtiger Grundsatz, den er seinen Schülerinnen und Schülern mitgab, lautet: "Es geht auf der Bühne nicht darum, Leben zu imitieren, es geht darum, ein Leben zu schaffen."

Artak Grigorjan hat einen Sohn. Nach dem Tod seiner ersten Frau lebte er lange Jahre alleine. Heute ist er mit der Ärztin Gabriela Henn-Grigorjan verheiratet und empfindet Wien als sein Zuhause. Am 2. Jänner 2025 feiert der Regisseur und Pädagoge seinen 80. Geburtstag.

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