Johann Strauss Sohn

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Punkt eins

Johann Strauss - Walzer- und Operettenkönig

Ein bewegtes Künstlerleben zwischen grandioser Musik und anderen Abenteuern. Gäste: Dr. Thomas Aigner, Musikwissenschaftler; Stefan Engl, Wienbibliothek Rathaus. Moderation: Andreas Obrecht. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Kurz vor seinem 19. Geburtstag, im Oktober 1844, trat er erstmals aus dem Schatten seines berühmten Vaters, der gemeinsam mit Joseph Lanner zu den beliebtesten Tanzmusik-Komponisten Wiens zählte. Johann Strauss Sohn dirigierte ein umjubeltes Konzert in Dommayer´s Casino - die Donaumetropole hatte einen neuen Liebling, der wie kein zweiter das musikalische Image der Stadt bis heute prägen sollte.

Anlässlich des 200. Geburtstages im kommenden Jahr hat die Wienbibliothek im Rathaus gemeinsam mit dem Theatermuseum eine theatralisch gestaltete Ausstellung zusammengestellt, deren reichhaltige Dokumente und Exponate das künstlerische Schaffen und auch das Privatleben des Superstars spiegelt. Johann Strauss war ein Ausnahmemusiker, der die Tanzmusik seiner Zeit reformierte, zu anspruchsvoller Konzertmusik weiterentwickelte und ausgedehnte Tourneen mit seinem Orchester unternahm. In Boston spielte er am Weltfriedenstag 1872 vor 60.000 Besuchern, im russischen Pawlowsk in der Nähe von St. Petersburg leitete er elf Sommersaisonen lang fast täglich Konzerte und verliebte sich in eine russische Gräfin. Es waren freilich andere Frauen, die ihn in drei Ehen begleiteten und in je unterschiedlicher Weise unterstützten. Überhaupt war die "Firma Strauss" ein straff organisiertes Familienunternehmen - mit dem kreativen Vater und den begabten Brüdern Josef und Eduard, die tatkräftig zu seinen Erfolgen beitrugen.

Inspiriert durch die Stücke von Jacques Offenbach begann Johann Strauss erst in der zweiten Lebenshälfte für die Bühne zu komponieren. 1871 gelang ihm der Durchbruch im Theater an der Wien. Mit der 1874 uraufgeführten Operette "Die Fledermaus" und der 1885 uraufgeführten Operette "Der Zigeunerbaron" feierte er große Erfolge, die bis heute anhalten. Die Originalpartitur der "Fledermaus" aus der Musiksammlung der Wienbibliothek ist in der Ausstellung im Theatermuseum zu sehen.

In seinem abenteuerlichen Leben hat Johann Strauss 500 Werke der Tanz- und Konzertmusik und 16 Bühnenwerke komponiert. Der Walzer "An der schönen blauen Donau" ist die inoffizielle Hymne Wiens und eines der weltweit populärsten Werke klassischer Musik geworden - 1867 erstmals als Chorwalzer vom Wiener Männergesangsverein gesungen, 1873 dann im Rahmen eines Galakonzertes bei der Wiener Weltausstellung in symphonischer Fassung erstaufgeführt.

Zur Jubiläumsausstellung ist ein prächtiger Begleitband unter dem Titel "Johann Strauss. Ein Leben für die Musik" erschienen, der - detailreich bebildert - in 15 Beiträgen das sozial-, wirtschafts- und musikgeschichtliche, sowie auch das familiäre Umfeld des Walzer- und Operettenkönigs darstellt. Stefan Engl von der Wienbibliothek im Rathaus und Thomas Aigner, der die Ausstellung im Theatermuseum mitkuratiert hat, haben gemeinsam mit Kyra Waldner das Buch herausgegeben und sind zu Gast bei Andreas Obrecht. Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Service

Thomas Aigner, Stefan Engl, Kyra Waldner (Hrsg.): Johann Strauss - Ein Leben für die Musik, Residenz Verlag Salzburg, Wien. 2024

Johann Strauss - Die Ausstellung: Theatermuseum Wien, vom 4. Dezember 2024 bis 23. Juni 2025 im Palais Lobkowitz, Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien

Johann Strauss - die Ausstellung im Theatermuseum Wien

Sendereihe

Übersicht

Playlist

Komponist/Komponistin: Johann Strauss II
Titel: Märchen aus dem Orient (Opus 444)
Album: NEUJAHRSKONZERT 2015
Orchester: Wiener Philharmoniker
Leitung: Zubin Mehta
Länge: 07:58 min
Label: Sony 88875030292

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