Manuela Macedonia

Sabine Kneidinger

Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen

Medizin fürs Gehirn

Den eigenen Weg gehen - Aspekte der Bibel +++ Miteinander sein und wachsen - Ein Familienritual +++ Beten und meditieren - Medizin fürs Gehirn +++ Sich als Beschenkter fühlen - Lebenserfahrungen eines Jesuiten

1. Den eigenen Weg gehen - Aspekte der Bibel
(Lukas 3,15-16.21-22)

Im noch jungen Neuen Jahr, am Sonntag, dem 12. Jänner, ist für katholische Gottesdienste ein Text aus dem Lukasevangelium vorgesehen, der von einer besonderen Begegnung des Jesus aus Nazareth mit dem jüdischen Bußprediger Johannes erzählt. Dieser hat laut Überlieferung zur Umkehr aufgerufen und das "Abwaschen von Schuld" mit dem Eintauchen im Fluss Jordan verbunden. Auch Jesus, der ein Schüler des Johannes gewesen sein könnte, hat sich dem Ritual unterzogen und sich danach als Prediger auf Wanderschaft begeben. Dieser "Taufe Jesu" wird in der Westkirche am Sonntag nach dem 6. Jänner (dem Feiertag "Epiphanie" oder "Dreikönigstag") gedacht. Der Festtag "Taufe des Herrn" bildet den Abschluss des Weihnachtsfestkreises. Gedanken zum Bibeltext von der katholischen Theologin Eva Puschautz.


2. Miteinander sein und wachsen - Ein Familienritual

Nicht übergehen, sondern begehen, das ist das Motto von Ritualen. Sie können helfen, Lebenserfahrungen zu vertiefen sowie Veränderungen, die das Leben mit sich bringt, zu unterstützen und sinnerfüllt zu vollziehen. In Lebenskunst werden am Beginn des Neuen Jahres, im Jänner und Februar, in einer Reihe diverse Rituale vorgestellt, Zeremonien, die verschiedene Menschen unterschiedlicher Religionen, Konfessionen und Weltanschauungen durchführen. Die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", landläufig nach einer ihrer Heiligen Schriften, dem Buch Mormon, Mormonen genannt, rät zu aktivem Familienleben. Und so hat eine Familie, die in dieser Tradition lebt, ein Ritual eingeführt, das sie einmal wöchentlich bewusst "Familienzeit" gestalten lässt, um "miteinander zu sein und zu wachsen". Veronika Schwendenwein und Lena Göbl waren bei einem "Familienabend" in Innsbruck.


3. Beten und meditieren - Medizin fürs Gehirn

Wir dürfen nicht andauernd Stress haben, sagt die Neurowissenschafterin Manuela Macedonia. Denn Stress führt dazu, dass das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet wird (was seit Urzeiten in besonderen Gefahrenmomenten nötig war, etwa wenn Menschen vor Mammuts fliehen mussten). Cortisol sei dann im ganzen Körper im Umlauf, es schade den Organen und führe sogar dazu, dass das Gehirn schrumpft. Was aber tun gegen den Stress, den politische Ereignisse, kriegerische Bedrohungen und Umweltkatastrophen sowie persönliche Belastungen hervorrufen?

Manuela Macedonia rät zu Meditation, Gebet und zur japanischen Therapieform des "Waldbadens". Sie seien wissenschaftlich erwiesene Möglichkeiten, den Cortisol-Spiegel und damit Stress zu senken. Zudem würden die sogenannten "Glückshormone" Serotonin und Dopamin ausgeschüttet. Die Neurowissenschafterin benennt in ihrem jüngsten Buch "Wellness für das Gehirn" fünf Säulen, wie dem Gehirn Gutes getan und kognitive Fähigkeiten gestärkt werden können; eine davon sei "Spiritualität". Zur Spiritualität, konkret zum Katholizismus, hat die lebhafte Italienerin vor einigen Jahren neuerlich gefunden. Maria Harmer hat Manuela Macedonia in ihrem Haus in Oberösterreich besucht.


4. Sich als Beschenkter fühlen - Lebenserfahrungen eines Jesuiten

Sein langes Haar hat er zu einem Zopf zusammengebunden, gekleidet ist er in Jeans und Pullover. Der Jesuit Pater Helmut Schumacher hat als Seelsorger in New York Strafgefangene begleitet, hat mit geflüchteten Menschen in Uganda gearbeitet und war auch im Libanon und auf den Philippinen im Einsatz. Nun leitet der in diesem Jahr 50-Jährige als Direktor das "Kardinal König Haus" in Wien. Im renommierten Bildungszentrum des Jesuitenordens wird persönliche Weiterbildung, beruflich wie privat, angeboten. Allein im Jahr 2023 waren rund 24.000 Menschen zu Gast bei insgesamt mehr als 1.250 Veranstaltungen. Bei einem Besuch im Kardinal-König-Haus hat Maria Harmer mit Pater Helmut Schumacher u.a. über die Herausforderungen eines Bildungshauses gesprochen und warum die Mystik und Spiritualität des Ignatius von Loyola (1491-1556), des Ordensgründers der Jesuiten, für den gebürtigen Norddeutschen heute noch aktuell ist.

Service

Buch, Manuela Macedonia, "Wellness für das Gehirn“, Verlag edition a

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