Margarethe Schütte-Lihotzky

APA/MAK/HDS

Gedanken für den Tag

Johanna Schwanberg, Direktorin des Dom Museum Wien, zum 20. Todestag von Margarethe Schütte-Lihotzky.

Sie gilt als Pionierin sozialer Architektur und war eine der ersten Frauen, die in Österreich Bauprojekte umsetzen konnte: Margarethe Schütte-Lihotzky wurde zwar in bürgerliche Verhältnisse geboren, konzentrierte sich aber zeitlebens auf den Entwurf von Wohnungen für das Existenzminium: "Ich habe mir nie vorgestellt, Bahnhöfe oder Kulturpaläste zu bauen. Ich wollte Architektin werden, weil ich zur Linderung des Wohnungselends beitragen wollte." Weltberühmt ist ihre 1926 entworfene Frankfurter Küche, die als Vorläufer der heutigen Einbauküche gilt. Revolutionär war dabei der Fokus auf Funktionalität und die effiziente Nutzung des Wohnraums unter Berücksichtigung der Hausarbeit. Auch politisch engagierte sich die Architektin und überzeugte Kommunistin: als Teil des Widerstands gegen das NS-Regime - sie verbrachte mehrere Jahre in Haft -, und nach dem Krieg als Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin.

Anlässlich ihres 20. Todestages am 18. Jänner spürt Johanna Schwanberg in den "Gedanken für den Tag" dem bewegten Leben der Architektin wie auch ihrer bahnbrechenden Tätigkeit als Frau in einem auch heute noch männerdominierten Beruf nach. Sie stellt Bezüge zur Gegenwart und ihrer eigenen Erfahrungs- und Erlebniswelt dar, beleuchtet Schütte-Lihotzkys Rolle als einflussreiche Architektin, die erst im hohen Alter auch staatliche Anerkennung für ihre Verdienste erhielt, und zeigt, wie ihre innovativen Ideen auch heute den Alltag erleichtern.

Service

Podcast abonnieren

Sendereihe

Gestaltung