Porträt von Wolfgang Puschnig Saxophonspielend

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On stage

Wolfgang Puschnig und "Alpine Aspects"

Ein Pionierprojekt zwischen Jazz und Volksmusik, neu aufgelegt: Wolfgang Puschnigs "Alpine Aspects" 2024 in Bad Ischl.

Im Jahr 1991 wagte sich der damals 35 Jahre junge Altsaxofonist Wolfgang Puschnig an eines seiner wegweisendsten und bis heute spannendsten Projekte: Unter dem Titel "Alpine Aspects" ließ er den Klang traditioneller österreichischer Blasmusik - in Gestalt der von Robert Pussecker geleiteten Amstettner Musikanten - und Groove-orientierten Funk-Jazz funkensprühend und hoch musikalisch aufeinander prallen: Ein damals pionierhaftes Unternehmen, das wesentlich dazu beigetragen hat, die damals noch strengen Genregrenzen durchlässiger zu machen.

"Alpine Aspects" ist seither alle paar Jahre zu neuem Leben erweckt worden, zuletzt am 12. Oktober 2024, im Katholischen Pfarrheim in Bad Ischl im Rahmen des Programms "Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024". Robert Pussecker, der am Tenorsaxofon auch als Solist in Erscheinung trat, hatte die Partituren eigens für die 33 Männer und Frauen der Bürgerkapelle Bad Ischl (unter der Leitung von Kapellmeister Christian Binder) arrangiert. Während Wolfgang Puschnig und die weiteren Bandkollegen - neben Pussecker waren dies Daniel Nösig (Trompete), Raphael Preuschl (Bass) und Klemens Marktl (Schlagzeug) - für die jazzigen Improvisationsparts verantwortlich zeichneten.

Auf dem Programm standen Stücke aus dem 1991er-Programm ebenso wie Bearbeitungen von Ornette-Coleman-Kompositionen, etwa "Peace Warriors" oder "Blues Connotation". Ein großartiger Abend, der zeigte, dass ein Projekt wie dieses auch über 30 Jahre nach dem Debüt keine Selbstverständlichkeit ist, Offenheit beiderseits voraussetzt und einen echten Brückenschlag zwischen unterschiedlichen sozialen und musikalischen Sphären ermöglicht.

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