Sepp Filz

CLIO VERLAG/PETER FILZ

Moment

Mein Vater, der Partisane

Eine Höhle im Hochschwab wurde 1944 zur tödlichen Falle.
Besuch eines Tatorts mit dem Sohn des Partisanenführers Sepp Filz.

Josef Filz, Jahrgang 1906 und von allen Sepp genannt, wuchs in einer Arbeiterfamilie im obersteirischen Donawitz auf. Bereits als Schlosserlehrling im Hüttenwerk der "Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft" trat er zunächst der Sozialistischen Arbeiterjugend, später der Kommunistischen Partei bei. Verfolgt von den Nationalsozialisten, gründete Sepp Filz 1943 die bewaffnete Partisanengruppe "Österreichische Freiheitsfront", die "für die Wiedererrichtung eines freien und unabhängigen Österreichs" kämpfte. Im Frühjahr 1944 verübte die Gruppe etwa einen Sprengstoffanschlag auf eine Bahnanlage. Drei der obersteirischen Partisanen, die in einer Höhle im Hochschwab überwintern wollten, wurden am 1. Dezember 1944 von den Nazis entdeckt. Einer von ihnen wurde beim Fluchtversuch an der Ferse getroffen und vor Ort erschossen. Sepp Filz wurde ebenfalls angeschossen, konnte aber gemeinsam mit dem dritten Kameraden erfolgreich fliehen.
Nach Beschreibungen seines Vaters gelang es Sepp Filz' Sohn Peter Filz in den 1980er-Jahren, die Höhle am Fuße eines Felsmassivs ausfindig zu machen. Für "Moment" hat er den Schicksalsort seines Vaters jetzt noch einmal besucht - genau 80 Jahre nach dem Schussangriff der Nazis.

Moderation und Regie: Johanna Steiner

Service

Heimo Halbrainer: Sepp Filz. Walz, Widerstand, Wiederaufbau (Clio Verlag, 2021)

Sendereihe

Gestaltung

  • Jonathan Scheucher