APA/HERBERT PFARRHOFER
Im Fokus - Religion und Ethik
Ende der Ära Schönborn
Aktuell im Fokus: Josef Grünwidl wird Administrator - Ende der Ära Schönborn +++ Thema im Fokus: "Beten konnte tödlich sein" - Evangelische Pfarrer im KZ Mauthausen +++ Serie: Legendär und sagenhaft - Fabelwesen +++ Moderation: Johannes Kaup
22. Jänner 2025, 16:05
1. Aktuell im Fokus: Josef Grünwidl wird Administrator - Ende der Ära Schönborn
Bischofsvikar Josef Grünwidl wurde am 22. Jänner vom Papst zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese Wien ernannt. Grünwidl ist damit Interimsleiter für den vakanten Bischofssitz bis zur Ernennung eines Nachfolgers von Schönborn. An Kardinal Christoph Schönborns 80. Geburtstag am 22. Jänner hat der Vatikan den Rücktritt, den der Wiener Erzbischof bereits vor fünf Jahren angeboten hat, angenommen. Verabschiedet wurde der "Krisenmanager wider Willen" am 18. Jänner mit einem Dankgottesdienst im Stephansdom. Wer seine Nachfolge antreten wird, darüber wird in der Erzdiözese Wien bereits seit Wochen heftig spekuliert.
Schönborns Antritt als Wiener Erzbischof im September 1995 war überschattet von Missbrauchsvorwürfen gegen seinen Vorgänger Hans Hermann Groer. Christoph Schönborn war damals 50 Jahre alt. Mit Missbrauchsskandalen musste sich der Wiener Erzbischof, von 1998 bis 2020 Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, während seiner Amtszeit immer wieder auseinandersetzen. Schönborn gilt in Kirchenkreisen als weltoffen und intellektuell. Immer wieder erhob er seine Stimme für Flüchtlinge und gegen eine Verschärfung des Asylrechts. Anlässlich seiner zu Ende gehenden Amtszeit sprach er beim Dankgottesdienst vor Tausenden Gläubigen noch einen dringenden Appell aus: "Lassen wir uns nicht auseinanderdividieren. Das gegenseitige Wohlwollen soll nie verloren gehen, auch wenn wir miteinander Konflikte haben."
Alexandra Mantler und Markus Veinfurter werfen im Studio einen Blick zurück auf die Ära Schönborn und nach vorne auf seine Nachfolge im Amt des Wiener Erzbischofs.
2. Thema im Fokus: "Beten konnte tödlich sein" - Evangelische Pfarrer im KZ Mauthausen
Wer in einem KZ beim Beten "ertappt" wurde, musste um sein Leben fürchten: Der evangelische Pfarrer Paul Buchsenschutz soll sogar heimlich Gottesdienste gefeiert haben. Er ist einer von 31 Theologen aus den Kirchen der Reformation, die während des Zweiten Weltkrieges ins KZ Mauthausen verschleppt worden sind. Unter den insgesamt 190.000 Menschen, die im KZ Mauthausen gefangen gehalten wurden, bilden sie also nur eine verschwindend kleine Gruppe - ihr lange Zeit wenig beachtetes Schicksal haben der ehemalige evangelische Bischof Michael Bünker und die Historikerin Dietlind Pichler erforscht.
Dem einen wurde "Wehrkraftzersetzung" vorgeworfen, der andere war jüdischer Herkunft. Die Mehrheit stammte aus dem Gebiet des heutigen Polen - der Theologe Edmund Bursche, beispielsweise, weil er antisemitische Exzesse an der Universität Warschau verurteilt und sich trotz seiner deutschen Herkunft zur polnischen Nation bekannt hatte.
Das Schicksal dieser 31 Theologen wirft gleichzeitig auch ein bezeichnendes Licht auf die Rolle der evangelischen Kirche Österreichs in der Zeit des nationalsozialistischen Terrors. Pfarrer Buchsenschutz hat die Gefangenschaft im KZ zwar überstanden - er nahm sich dann aber ein Jahr nach der Befreiung das Leben. - Gestaltung: Markus Veinfurter
3. Serie: Legendär und sagenhaft - Fabelwesen
Der Vampir: Seinen Ursprung hat der Vampirglaube in Südosteuropa, unter anderem in Ungarn, Rumänien, Bulgarien und auch in Österreich. Im 18. Jahrhundert, zu Zeiten Maria Theresias, gab es in Ostösterreich sogar einen regelrechten Vampirhype. Mittlerweile ist die Begeisterung für Vampirgeschichten ein weltweites Phänomen. Derzeit läuft eine Neufassung des Horrorfilmklassikers "Nosferatu" im Kino. Konstantin Obermayr über einen bluttrinkenden Untoten.