FARDC-Militärbarrett neben Munition im Kongo

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Punkt eins

Warum eskaliert der Konflikt im Kongo jetzt (wieder)?

Über die Hintergründe eines vergessenen Krieges. Gäste: Jakob Kerstan, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Demokratischen Republik Kongo & Dr. Espérance-Francois Bulayumi, Schriftsteller, Flüchtlingshelfer und ehemaliger Lehrbeauftragter der Universität Wien. Moderation: Andrea Hauer. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Auf den Straßen liegen Leichen, Lebensmittellager werden geplündert. Kein sauberes Trinkwasser, kein Strom, keine Internetverbindung. Der Flughafen ist abgeriegelt. Angeschossene Menschen versuchen, sich in Krankenhäuser zu retten. Hunderttausende andere sind ins Nachbarland Ruanda geflohen: im Ostkongo ist wieder Krieg ausgebrochen.

Von Ruanda unterstützte Rebellen halten seit vielen Jahren die Provinz Kivu in Atem. Vergangene Woche starteten sie einen neuerlichen Vorstoß und nahmen die größte Stadt von Nord-Kivu ein. Daraufhin gingen in der Hauptstadt Kinshasa - Tausende Kilometer entfernt - Menschen auf die Straße und griffen Botschaften an. Ihre Wut richtet sich gegen westliche und afrikanische Staaten, die "tatenlos" zusehen würden.

In der Demokratischen Republik Kongo, dem flächenmäßig zweitgrößten Land in Afrika, ringen Dutzende Milizen um Macht über Territorium und Ressourcen. Nicht zur Ruhe kommt der Ostkongo, der reich an Bodenschätzen ist - an Gold, Wolfram, Zinn, Tantal, Kobalt und Coltan. Zwei Drittel des weltweiten Coltan-Erzes befinden sich hier.

Warum lodern die Kämpfe gerade jetzt wieder auf? Warum unterstützt der autoritär regierende Langzeitpräsident von Ruanda Rebellen im Kongo und schickt eigene Soldaten? Was tut die internationale Staatengemeinschaft? Wie wäre Frieden möglich in diesem gebeutelten Land, das eine überaus traurige Kolonialgeschichte, Diktatur und Bürgerkrieg hinter sich hat, sieben Millionen Binnenflüchtlinge birgt und trotz seines Rohstoffreichtums als einer der ärmsten Staaten der Welt gilt?

Andrea Hauer spricht mit Jakob Kerstan, dem Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Demokratischen Republik Kongo, und mit dem kongolesisch-österreichischen Schriftsteller Espérance-Francois Bulayumi. Rufen Sie uns an und diskutieren Sie mit - unter 0800 22 69 79 oder unter punkteins(at)orf.at

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  • Andrea Hauer