Ein junger Bub in Kenia

TONY KARUMBA/AFP/picturedesk.com

Journal-Panorama

Dürre frisst Identität - Ein Besuch bei Nomaden im Norden Kenias

Die traditionelle Naturweidewirtschaft in Ostafrika gerät immer mehr unter Druck.

Im Norden Kenias leben bis heute Millionen halbnomadischer Weideviehhalter. Sie sind stolz auf ihre kulturelle Identität, die allerdings auch archaische Elemente wie die sexuelle Verstümmelung von Frauen enthält.

Seit einiger Zeit steht die Lebensweise dieser Menschen unter Druck: Der Klimawandel, lange Dürren und Starkniederschläge erschweren die Suche nach Wasser und Weideland. Bewaffnete Konflikte um Vieh und Land haben deshalb dramatisch zugenommen.

Hinzu kommt, dass das lange als wirtschaftlich nutzlos angesehene Nordkenia zu einem Dorado des Klimaschutzes avanciert: Wind- und Solarkraftwerke schießen aus dem Boden, ganze Regionen werden zu Naturschutzgebieten erklärt, die Weidewirtschaft drastisch eingeschränkt. Manche Kritiker sprechen von "grünem Kolonialismus", der immer mehr junge Pastoralist:innen in die Städte treibt und auch kulturell entwurzelt.

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