Punkt eins
Gotteskrieger, Blutgerichte und das Paradies auf Erden
Vor 500 Jahren erschütterten die Bauernkriege Zentraleuropa. Gast: Prof. Dr. Wolfgang Maderthaner, Direktor, Archiv der Geschichte der Arbeiter:innenbewegung. Moderation: Philipp Blom. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at
10. Februar 2025, 13:00
Als sich 1525 österreichische Bauern und Bergknappen gegen ihre Feudalherren erhoben, wurden die Unruhen blutig niedergeschlagen, aber die Ereignisse der Bauernkriege und anderen Aufstände sind noch immer Teil der örtlichen Erinnerungskultur. Diese Konflikte aber waren mehr als nur ein immer wieder ausbrechender Krieg zwischen Herrschern und Beherrschten, sagt der Historiker und ehemaliger Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs Wolfgang Maderthaner.
Die Erweckungsbewegungen von Bauern und ländlichen Gemeinschaften in Böhmen und Ungarn, Innerösterreich und Galizien waren auch soziale und wirtschaftliche Experimente, die der herrschenden Ordnung alternative Lebensweisen entgegenstellten.
Im Gespräch mit Moderator Philipp Blom erörtert Wolfgang Maderthaner die Bedeutung der Bauernkriege für die österreichische Geschichte und die Schaffung einer nationalen Identität in einer Zeit, in der alle wesentlichen Fragen nur in einem religiösen Kontext und im Vokabular des Glaubens besprochen werden konnten. Fünf Jahrhunderte später ergeben sich dabei noch überraschend starke Kontinuitäten.
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Hinweis:
Wolfgang Maderthaner: Zeitenbrüche - Sozialrevolutionäre Aufstände in habsburgischen Landen. Campus Verlag, Frankfurt/New York, 2023