Bewaffneter Bauernhaufen 1524/25, Tirol (Ausschnitt eines Holzschnittes von Hans Tirol)

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Betrifft: Geschichte

Der Sturm auf Klöster und Burgen

Der Tiroler Bauernaufstand von 1525 und die Rolle von Michael Gaismair
mit: Robert Rebitsch, Autor und Historiker am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck

Das Heilige Römische Reich deutscher Nation steht im Jahr 1525 vor einer Reihe an Herausforderungen. Neben kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Osmanischen Reich und dem Königreich Frankreich bedrohen auch gesellschaftliche Spannungen die interne Sicherheit der Wahlmonarchie. Die Lasten des Feudalsystems sorgen für wachsenden Unmut - so auch in Tirol. Steigende Abgaben, Frondienste und die zunehmende Beschneidung ihrer Rechte führen zu Aufständen der Bauernschaft, bei denen auch Städte wie Brixen besetzt werden. Zu dieser Zeit ist Michael Gaismair der Schreiber des Fürstbischofs von Brixen. Er schließt sich der Rebellion an und wird durch seine Forderungen wie der Abschaffung der Ständegesellschaft zur zentralen Figur des Bauernaufstands. Doch die Bemühungen sind vergebens. Dem Landesfürsten Ferdinand gelingt es durch eine geschickte Verhandlungstaktik die Gemüter zu beruhigten, lediglich der Bauern- und Bürgerausschuss in Brixen bleibt ein Unruheherd. Michael Gaismair wird nach Innsbruck gelockt und inhaftiert, kann jedoch ins schweizerische Graubünden fliehen und dort an seinem Entwurf für eine "Tiroler Landesordnung" weiterarbeiten. Auch wenn der Tiroler Bauernaufstand scheitert, bleibt er ein Sinnbild für den wachsenden Wunsch der Gesellschaft nach Reformen und die tiefgreifenden sozialen Spannungen des 16. Jahrhunderts.
Heuer jährt sich dieses Stück Tiroler Geschichte zum 500. Mal. Aus diesem Anlass hat sich der Historiker und Autor Robert Rebitsch der Rebellion von 1525 gewidmet. Er beleuchtet anhand der Ereignisse die sozialen, politischen und ökonomischen Hintergründe des Bauernaufstands.

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  • Barbara Volfing