![AP/JESSIE WARDARSKI "God, Guns and Trump" und "Jesus is my savior, Trump is my president" auf Schirmkappen](/i/intro/8b/dc/8bdc08ef725a8f4110f29787a52528134594525a.jpg)
AP/JESSIE WARDARSKI
Im Fokus - Religion und Ethik
Evangelikales Christentum und der Staat Israel
Aktuell im Fokus: Imame-Ausbildung in Österreich +++ Thema im Fokus: "Wenn der Herr einst wiederkommt" - Evangelikales Christentum und der Staat Israel +++ Serie: Wer hat an der Uhr gedreht? - Zeitrechnung im alten Orient +++ Moderation: Johannes Kaup
12. Februar 2025, 16:05
1. Aktuell im Fokus: Imame-Ausbildung in Österreich
Seit Jahren ringt die IGGÖ, die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich um ein Curriculum für die Ausbildung von Imamen und Seelsorger:innen in Österreich, sowie um eine qualifizierte Zusatzausbildung für jene Imame, die im Ausland ausgebildet worden sind. Eine der Schwierigkeiten besteht darin, dass eine solche Ausbildung den Ansprüchen der sehr heterogenen muslimischen Community in Österreich gerecht werden muss, denn die einzelnen Gemeinden unterscheiden sich je nach den Herkunftsländern ihrer Mitglieder oder deren Vorfahren. Die derzeit in Österreich tätigen Imame wurden in Ländern wie der Türkei, Bosnien oder in arabischen Staaten ausgebildet. Dem Präsidenten der IGGÖ, Ümit Vural schwebt als Modell eine Imame-Akademie vor, allerdings steht weder das Curriculum fest, noch ist die Finanzierung geklärt, geschweige denn gesichert. Lisa Ganglbaur berichtet.
Im Studio spricht Judith Fürst mit Michael Reidegeld, Leiter des Instituts für islamische Religion an der KPH Wien-Niederösterreich über die Anforderungen an Imame in der pluralen Gesellschaft von Österreich, über die Attraktivität des Berufsimam/Seelsorger:in, über die Rolle der Frau in den Gemeinden und darüber, was Imame zur Deradikalisierung beitragen können.
2. Thema im Fokus: "Wenn der Herr einst wiederkommt" - Evangelikales Christentum und der Staat Israel
Die Existenz des Staates Israel hat für nicht wenige Christinnen und Christen eine zentrale religiöse und theologische Bedeutung: Die Rückkehr des jüdischen Volkes in sein "gelobtes Land" gilt als eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Christus (wie in der Bibel verheißen) auf die Erde zurückkehren kann - um ein "tausendjähriges Königtum" zu errichten.
Diese Strömung wird daher oft als "Millenarismus" bezeichnet (abgeleitet vom lateinischen Begriff für Jahrtausend), die zum Spektrum des evangelikalen Christentums zu zählen ist. Besonders stark ist dieses Denken in den USA vertreten: Die Bestseller-Serie "Left behind" hat diese Endzeiterwartung breit popularisiert - und in einer Verfilmung mit Nicolas Cage auch massentauglich ins Kino gebracht.
In den USA hat diese religiöse Sichtweise zudem konkrete politische Auswirkungen. Der Einfluss evangelikaler Gruppen zeigt sich auch in den jüngsten Aussagen von US-Präsident Donald Trump zu Gaza.
Gestaltung: Thomas Langpaul und Markus Veinfurter
3. Serie: Wer hat an der Uhr gedreht? - Zeitrechnung im alten Orient
Sonne, Mond und Religion - eine komplizierte Dreiecksbeziehung, die die Zeitrechnung in den Kulturen des Alten Orients prägt. Die internationale Zeitrechnung orientiert sich an der Sonne, daran etwa, wie lang oder kurz der Tag ist. Nur noch das Wort "Monat" erinnert daran, dass auch der Mond in der Geschichte der Menschheit und ihrer Religionen eine wichtige Rolle spielt. Franz Winter, Religionswissenschaftler an der Uni Graz, nennt den Mond "die archaische Uhr der Menschheit". Stefanie Jeller hat mit ihm gesprochen.