Szenen aus dem Leben des hl. Bernhard: Heilung eines Besessenen, Tafelbild von J. Breu d. Ä., 1500 (Ausschnitt)

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Im Fokus - Religion und Ethik

Besessen in Österreich

Mit diesem Thema im Fokus: Dämonen und Teufel

Verrissene Gliedmaßen, gehässige Grinser und tiefe Stimmen, so zeichnet die Hollywood-Filmindustrie seit Jahrzehnten Bilder von Menschen, die angeblich vom Teufel oder von Dämonen besessen sind. Die rituelle Austreibung von Dämonen aus (vermeintlich) vom Teufel besessenen Menschen hat in Österreich eine lange Geschichte. Spätestens in der Zeit der Aufklärung gerieten die Anhänger und Anhängerinnen des Teufels- und Dämonenglaubens in die Defensive. Dennoch hielt die römisch-katholische Kirche an der realen Existenz "gefallener Engel" und "böser Geister" fest.

Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstand ein Standard-Lehrbuch für die rituelle Austreibung eines Dämons. Von Seiten des Vatikans gibt es konkrete Richtlinien, unter welchen Umständen ein Exorzismus durchgeführt werden kann. In Österreich wird die Praxis des Exorzismus als Teil des Seelsorgeangebots der Kirche angesehen. Oftmals beinhaltet sie auch die Zusammenarbeit mit PsychiaterInnen. Anfang 2024 wurde dazu erst ein Fall in einem öffentlichen Krankenhaus in Wien bekannt. Esoterik-Boom und der wachsende Einfluss charismatischer Gruppen führen zur Zunahme von "Teufelsaustreibungen" - in christlichen wie in nicht-christlichen Gemeinschaften.

"Im Fokus" hat in der österreichischen Geschichte der Besessenheit gegraben und sich umgehört, was heute passiert, wenn Menschen glauben, von Dämonen besessen zu sein. Wie läuft ein Exorzismus heutzutage ab und wie viel hat die Darstellung in Filmen mit der Realität zu tun? - Gestaltung: Amelie Sztatecsny

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