Radiokolleg
Utopie Gleichstellung (3)
Was Frauen verdienen
5. März 2025, 09:05
Frauenstreik
Am 24. Oktober 1975 demonstrieren in Reykjavik mehr als 20 000 Frauen für Gleichberechtigung, faire Bezahlung und eine bessere Kinderbetreuung. Ein Jahr nach dem Streik tritt ein erstes Gesetz zur Gleichberechtigung in Kraft, 1980 wird eine Frau zur Präsidentin und seit 15 Jahren ist Island an der Spitze des Gender Gap Index des Weltwirtschaftsforums als das Land mit der weltweit geringsten Ungleichheit bei der Bezahlung. Wir schauen uns an welchen Impact Frauenstreiks in anderen, europäischen Ländern hatten und lesen in Mareike Fallwickls Roman "Und alle so still" was passiert, wenn Frauen still die Arbeit niederlegen.
Gestaltung: Astrid Schwarz
Frausein lohnt sich nicht
Frauen verdienen immer noch weniger als Männer. Zwar konnte der Gender Pay Gap in den letzten Jahrzehnten etwas geschlossen werden. Geht die Entwicklung aber weiter wie bisher, ist Einkommensgerechtigkeit erst in 300 Jahren erreicht. Nicht nur im Job, auch bei den Pensionen steigen Frauen schlechter aus. Da Frauen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Arbeit leisten, liegt ihre Durchschnittspension rund 40 Prozent unter jener von Männern. Die schlechte Bezahlung hat Folgen: Altersarmut ist in Österreich weiblich. Mehr als zwei Drittel der Armutsbetroffenen über 65 Jahren sind Frauen.
Gestaltung: Juliane Nagiller
Frauen und Karriere
Ein gut ausgebildetes Juristen-Paar arbeitet in einem großen Tech-Unternehmen. Sie bekommen 2 Kinder. Er bleibt Vollzeit im gutbezahlten Job, sie muss zurückstecken. "Frauen nehmen die Jobs, die ihnen die Flexibilität erlauben und weniger aufwendig sind", sagt die Wirtschaftsnobelpreisträgerin 2023 und Harvard Professorin Claudia Goldin. "Es ist die schmutzige Wahrheit, Frauen treten für die Sorgearbeit einen Schritt zurück, Männer einen vorwärts. Diese Paar-Ungleichheit führt zur Gender-Ungleichheit. Wer mehr und wer weniger verdient - das ist nicht der Diskriminierung am Arbeitsplatz zuzuschreiben, sondern wie Arbeit mit den persönlichen Bedürfnissen interagiert." Deshalb ist der Rat der Wirtschaftshistorikerin: Frauen sollten in erster Linie nicht mit den Arbeitgebern verhandeln, sondern mit der Person, mit der sie den Rest ihres Lebens verbringen wollen.
Gestaltung: Ulrike Schmitzer
Alte weise Frauen
In dieser feministischen Interviewreihe kommen statt der sogenannten "alten weißen Männer" "alte weise Frauen" zu Wort, um über gesellschaftspolitische Zustände zu reflektieren: Wie wurde und wird Gleichstellung einst und jetzt gelebt? Und Geld und Wohlstand erreicht? Eine Auswahl bekannter Medienmacherinnen, Autorinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Unternehmerinnen, bei der besonders eine Regel gilt: Ü60! Heute ist die emeritierte österreichische Universitätsprofessorin und politische Ökonomin Luise Gubitzer zu Gast, bis 2016 Institutsvorständin am Institut für Institutionelle und Heterodoxe Ökonomie der WU Wien und Autorin zahlreicher Publikation.
Gestaltung: Alexandra Augustin